„Scheinbücher“ sind Objekte, die das Kulturgut Buch simulieren, und dabei die grundsätzlichen Funktionen wie Visualisierung, Information oder auch Unterhaltung nicht erfüllen. Die meisten dieser in der Regel kunstvoll gestalteten „Buchsimulanten“ sind Sammelbehälter, die zur – oft geheimen – Aufbewahrung von so ungefähr allem dienen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bürgerliche Gelehrsamkeit wird zur Attrappe, der Betracher wird immer wieder konfrontiert mit der Nichtübereinstimmung von Schein und Sein, von der Diskrepanz von Form und Funktion. Armin Müller hat Buchattrappen ganz unterschiedlicher Größe, Machart und Provenienz aus verschiedenen Zeitepochen zusammengetragen: kunsthistorisch wertvolle, handwerklich ausgeklügelte und historisch spannende Stücke, aber auch Kitsch jeglicher Couleur. Die Vielfältigkeit von Tarnung und Blendwerk scheint unerschöpflich zu sein.weiterlesen