Im Blickfeld steht die legendäre Gruppe fotoform, die in der Nachkriegszeit Fotogeschichte geschrieben hat. Schon kurz nach ihrer Gründung 1949 wurde die Gruppe weit über Deutschland hinaus bekannt. Und nicht nur das, sie gab auch den Anstoß zur internationalen Bewegung der subjektiven fotografie, bei der der individuelle
Standpunkt des Kameramanns betont wurde.
Der Name der Gruppe war Programm: Es ging um die Betonung der Form, um die Verfremdung von Bildinhalten und um Experimente mit Licht und Fotopapier. Bewusst wählten die Mitglieder der Gruppe in ihren Schwarz-Weiß-Fotografien den künstlerischen und experimentellen Weg. Sie setzten sich damit von der konventionellen Fotografie ab.
Eng mit dem Bodensee verbunden sind die fotoform-Mitglieder Siegfried Lauterwasser aus Überlingen und Toni Schneiders aus Lindau. Auf ihren Arbeiten liegt der Schwerpunkt. Aber auch der Berliner Fotokünstler Heinz Hajek-Halke, der später zur Gruppe stieß, lebte lange Jahre am Bodensee.
Die Blütezeit von fotoform war kurz, sie dauerte nur wenige Jahre. fotoform-Mitglied Wolfgang Reisewitz nannte die Gruppe eine „hochexplosive Mischung“ von Individualisten. Bereits 1957 löste sich die Gruppe auf. Doch bleibt es ihr Verdienst, der Kamerakunst in den 1950er-Jahren neue Perspektiven eröffnet zu haben.weiterlesen