In der oberschwäbischen Stadt Buchau lebte im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine der größten jüdischen Gemeinden Württembergs. In einer historischen Ethnographie rekonstruiert Andrea Hoffmann die lokale Beziehungsgeschichte von Juden, alteingesessenen Katholiken und neu hinzugekommenen Protestanten. Mit einem Blick für das aufschlussreiche Detail spürt sie den Verhältnissen und Verhaltensweisen auf wirtschaftlicher und politischer, auf konfessioneller und alltagskultureller Ebene nach. Dabei entwirft sie das Bild eines mühsamen, auf vielen Ebenen durchaus erfolgreichen Kampfs der jüdischen Buchauer um Partizipation und Anerkennung, macht jedoch gleichzeitig auf weiterbestehende und neuentstehende Spaltungen aufmerksam, die sich nicht zuletzt im Sprechen über Juden manifestieren.weiterlesen