Christian Sprengel war wieder unterwegs. Ein paar Jahre nach seinen Recherchen zum sogenannten "Burnout"-Komplex (nachzulesen in "Der Verschenker") dringt er in Bereiche vor, die auf diese Weise noch kein Kollege zuvor auch nur gestreift hatte. In der Zwischenzeit hatte Sprengel sich erneut mit Krisenherden beschäftigt. E i n e n Roten Faden hatte er in dieser Zeit nicht aus den Fingern gelassen: Tatbestände und Vorgänge, die unter den Etiketten "Gentrifizierung", "Spaltung der Gesellschaft", "Abgehängtes Drittel" usw. in sehr kleiner Münze und von den üblichen limitierten Akteuren und beschränkten Interessenvertretern im gesellschaftlichen "Diskurs" bespielt wurden. Doch offenbar waren seine gelegentlichen Zwischenrufe nicht ganz ohne Resonanz geblieben, auch anderwärts. So zieht es ihn, zusätzlich angeregt durch einen lukrativen und langfristig angelegten Rechercheauftrag, erneut in unbekannte, ferne, abenteuerlich anmutende Sphären - mitten unter uns. Er lernt Leute kennen, die schlimme Zustände, gewachsen, genauer verharzt aus Bequemlichkeit und Stupidität als das, was es ist, auch so benennen: Desaster, Verschwendung, Irrsinn. Diese Persönlichkeiten kennzeichnet ein entscheidender Unterschied zum üblichen Schwätzerchor: sie denken, reden und lenken. Die Reihenfolge ist nicht zufällig. Ihr Handeln noch viel weniger. Ihre Haltungen sind in sich stimmig, ihre Mittel unerschöpflich. Wie sie es anstellen? Lesen sie selbst! Klaus Flessenkemper, Jahrgang 1958, lebt mit seiner Familie "tief im Westen" und in Oberbayern.weiterlesen