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Schottland – Mystische Welt am Rand Europas, Teil 3

Aus der Reihe „Kulturreisen individuell" – eine filmische Reisedokumentation von Peter Wimmer.

Produktform: DVD video

Die Vorgeschichte des Menschen im Norden Schottlands begann sehr früh. Spuren verweisen in einen Zeitraum von 7 bis 20.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung. Woher sie kamen, die ersten Fischer, Jäger und Sammler ist nicht ergründbar. Der Norden Schottlands ist das historische Reich der Pikten. 250 äußerst kunstvoll gestaltete Symbolsteine sprechen eindrucksvoll von einer rätselhaften, in der Historie versunkenen Kultur. Die Abstammung dieses Volkes ist noch immer ein ungelöstes Rätsel der „Alten Welt“. Auch die Wikinger fühlten sich von dieser Landschaft angezogen. Sie siedelten entlang der Küste und auf vorgelagerten Inseln. Ihr Blut, ihre Gene bereicherten die an sich schon kämpferische Urbevölkerung. Die Niederlage in der Schlacht bei Culloden war das Ende des Traums vom unabhängigen Königreich Schottland und zugleich das Ende der Clans. Doch in den unendlich scheinenden Tälern des Hochlandes leben sie weiter, die Helden dieser großen Nation. Auf den Orkney-Inseln sind die erhaltenen Spuren früher Besiedelung erstaunlich reichhaltig. Die Fülle an Kulturstätten und die räumliche Dichte wirkt wie ein riesiges archäologisches Freilichtmuseum. Ich staune über das, was die Liddle-Farm auf der Südspitze von South Ronaldsay zu bieten hat. Eine Großküche der Jungsteinzeit und ein Tomb of the Eagels genanntes, perfekt erhaltenes Kammergrab wurden von der Farmerfamilie entdeckt. Das Italien Chapel genannte winzige Gotteshaus auf der Miniinsel Lambholm ist das meist fotografierte Objekt auf Orkney. Italienische Kriegsgefangene, die ab 1943 zwischen den Inseln die Dämme zur Abwehr deutscher U-Boote bauen mussten, haben sie errichtet. Die Rennibister-Farm auf der Hauptinsel Mainland birgt ein vollständig erhaltenes erst 1920 durch Zufall entdecktes Erdhaus, eine Wohnstätte des 1. Jahrtausends vor der Zeitrechnung. Auf allen Vieren kriechend, Lampe und Kamera mitschleppend, arbeite ich mich durch den drei Meter langen nur 80 cm hohen Stollen im Cuween Hill Cairn. Auf dem Boden der Hauptkammer lagen bei der Ausgrabung im 19. Jh. die Skelettteile von 20 kleinen Hunden. Wahrscheinlich waren es Opfertiere, Totemzeichen der Sippe. Ich erkunde Wideford Hill, eines der schönsten Kammergräber dieses Raums. Auf den Orkney-Inseln steht die Zeit, so scheint es mir. Bei Skara Brae schaue in ein vollständig erhaltenes Dorf mit Erdhäuser, die vor 6.000 Jahren errichtet wurden, noch immer eingerichtet, mit allem, was wichtig war, was Schutz und Lebensqualität gewährleistete. Einige kleine Seitenzellen besitzen noch heute einen Abfluss im Boden, wahrscheinlich eine Toilette. Abwasserleitungen verbinden die Häuser und enden im Freien. Im Museum von Skara Brae kann ich bestaunen, was die Ausgräber im vom Sand konservierten Dorf fanden. Der Ring of Brodgar ist mit 104 Metern Durchmesser einer der größten Steinkreise Europas. Beim Gebäudearrangement Barnhouse Village handelt es sich um die größte neolithische Struktur der Orkney-Inseln, errichtet etwa zeitgleich mit Skara Brae und dem Ring of Stennes. Es ist möglich, dass es sich um eine Art frühes Kloster handelt, das hier die Priester wohnten, die die großen Kultstätten des Raums spirituell betreuten. Das Schlachtfeld von Colloden bei Inverness ist der Schauplatz einer Tragödie. Was sich in diesem Hochmoor 1746 ereignete, ist für viele Schotten noch immer ein Trauma, eine Demütigung ihrer alten Kultur. Eine nur vom Rauschen der Blätter begleitete geheimnisvolle Stille umweht die äußerst eindrucksvollen Clava Cairns. Die Wissenschaft deutet die Anlagen als Grabstätten einer Priesterelite. Unter Panzerglas präsentiert sich mir der Sueno’s Stone, der größte piktische Symbolstein, reich ausgestattet mit Kriegs- und Kampfszenen. Enthauptungen sind das tragende Motiv. In einer wunderschönen Landschaft erkunde ich die ältesten und schönsten Piktensteine, den Oyne-Archäologiepark, die einst prächtigste Kathedrale Schottlands und die traumhaft schöne Ostküste.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-932533-47-1 / 978-3932533471 / 9783932533471

Verlag: Wimmer, H

Erscheinungsdatum: 11.02.2008

Autor(en): Peter Wimmer

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