Die Abbildung zeigte Horus in Gestalt von Pharao, den seine Mutter Isis stillte. Die Sehnsucht, dass er der Horus sei und trank und träumte, wuchs ins Unermessliche. […] Felix fasste blind hinein, riss aus dem Buch heraus, was seine Hände fassten, ließ erst ab, als nichts mehr zu zerreißen war und seine Finger bluteten. Ein schauerliches Etwas in einem Meer von Schnipseln blieb auf dem grauen Teppichboden liegen, als er hinausging und hinter sich die Türe zuschlug. Felix Kammerlanders Leidenschaft gilt seiner Mutter. Susanne liebt er nicht. Als sie ein Kind will, macht er in einer elegant formulierten E-Mail mit ihr Schluss. Dies ist noch frisch, als er zu Alma Stein ins Oberallgäu fährt. Den Platz in deren hochberühmter Schreibwerkstatt hat er auf seinen bloßen Anruf hin bekommen. Denn Felix ist ein Magier der Redekunst. – Bei Alma aber kommt er über keinen ersten Satz hinaus. Als der Kurs zwei Tage vor der Zeit in einer Katastrophe endet, muss er sich seiner eigenen Wahrheit stellen …weiterlesen