Schulmusikpraxis in der DDR
Gestaltung und Wahrnehmung von Musikunterricht im autoritären Staat
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Wie haben Musiklehrer und Schüler ihren Musikunterricht in der DDR gestaltet und erlebt? Wie wurden die offiziellen politisch-ideologischen Vorgaben befolgt, wie der Lehrplan ausgelegt und umgesetzt? An welchen Stellen sind die Musiklehrer möglicherweise bewusst davon abgewichen und warum? Gab es eventuell auch Tendenzen eines oppositionellen bzw. subversiven Handelns im Musikunterricht der ehemaligen DDR? Wie gestalteten sich mögliche Handlungsspielräume?
Im Rahmen der vorliegenden Oral-History-Studie kann gezeigt werden, dass sich der Musikunterricht in der DDR vielfach abseits der staatlichen Norm vollzogen hat. Anhand von acht detaillierten Einzelinterviews und einer umfassenden Querschnittsauswertung offenbart sich eine Vielfalt an Konzepten und Vorgehensweisen, wonach die Musiklehrer in der DDR eine eigenständige Schulmusikpädagogik unternommen haben, die sich gegenüber den staatlich-autoritären Anweisungen deutlich abzugrenzen vermochte.
Raum für individuelle Entwicklung war dabei nicht selbstverständlich; häufig bedeutete die Verwirklichung eigener Zielvorstellungen ein persönliches Risiko und hatte weitreichende berufliche Konsequenzen zu Folge. Das Arbeiten in der Schule glich nicht selten einem Balanceakt zwischen äußerer Anpassung und innerer Zerrüttung. Die Probanden entwickelten daher individuelle Strategien, um sich in diesem Spannungsfeld zu behaupten und dem eigenen Anspruch gerecht zu werden.weiterlesen
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