Geschichten aus dem Alltag einer Lehrerin an einer Schule mit vielen Migrantenkindern. Nah am Leben erzählt die Autorin von paradoxen Situationen und Zweifeln, von Mut und Elan, auch vom Scheitern, von bösen Gedanken und dann wieder von Momenten, in denen sich wirklich etwas ändert, "pädagogischer Erfolg" sichtbar wird; in manchen Texten erzählt sie auch aus Schülersicht.
Drama, Tragik, Komik und Herzerwärmendes entspringen der Realität; die Geschichten und Beobachtungen lassen sich als berührende Sozialreportagen lesen. Sigrun Casper arbeitete selbst knapp 20 Jahre lang als Lehrerin an einer Förderschule, in der fast ausschließlich Migrantenkinder unterrichtet wurden. Die Thematik ist unverändert aktuell und der Schulalltag heute nicht wesentlich anders, auch in Zeiten der "Inklusion".
"Wirklich gut beobachtet und aus dem Herzen gesprochen. Ich würde das Buch meiner Tochter schenken, die Grundschullehrerin ist." (Gerd Wagner, Büro für Bücher)
"Ihre sensiblen Beobachtungen kleidet die Autorin in klare schöne Sätze. (Tagesspiegel über Sigrun Casper)
Zu den einzelnen Geschichten: Yilmaz verwandelt die Klasse während des Kunstunterrichts in eine Band tobender Schlagzeuger.
Fadime möchte in ihre alte Klasse zurück. Und weg von ihrer Familie. Am liebsten wäre sie ein Junge.
Rainer verlässt mitten in der Stunde wütend den Klassenraum, weil Lehrerin Frau Sonntag seinen Aufsatz nicht wahrnimmt, und beginnt eine Schlägerei.
In „Herz über Schuss“ beschreibt die Lehrerin sich selbst in ihren einander widersprechenden Gefühlen.
Weint sie, weil Benno sie geärgert hat, oder warum weint sie?
„Wunder geschehen nicht an der Förderschule, nicht an irgendeiner Schule, nicht im Leben. Aber Lernprozesse geschehen, und sie geschehen oft auf Arten und Weisen, die in Lehrplänen nicht vorgesehen sind.“weiterlesen