Schwaben. Tradition und Fortschritt
Historische Analysen, Reflexionen, Portraits zur Kulturgeschichte einer europäischen Region. Festgabe zum 65. Geburtstag des Verfassers
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der am 10. Juni 1932 in Ziemetshausen als Sohn eines Seilermeisters geborene Georg Simnacher kann als Wissenschaftler und als Politiker auf eine frühe, eine erstaunliche und eine kontinuierliche Karriere zurückblicken. Den Weg vom promovierten Rechtshistoriker zum Referenten des Ministers, vom Oberregierungsrat zum Günzburger Landrat hat er autobiographisch selbst beschrieben. "Schwaben als Aufgabe" steht als Motto über seinem Weg als Präsident des Bezirkstags von Schwaben.
Geht man den literarischen Neigungen des Rechtshistorikers und des politischen Autors Dr. Georg Simnacher auf den Grund, so erkennt man deutlich mehrere Schwerpunkte, denen sich Autor Simnacher verpflichtet fühlt:
Da ist seine Herkunft aus der Rechtsgeschichte, seine Dissertation über die Testamente des Hauses Fugger (Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn) und die Gestaltungskraft, die diesen Testamenten "innewohnt": ihn reizt das Thema der gesicherten Unternehmensnachfolge durch kluge Testamente. Neben der Beschäftigung mit dem Haus Fugger bleibt Zeit zur Gestaltung kleinerer rechtshistorischer Betrachtungen bei der Geschichtsschreibung über die alten Spitäler von Leipheim und von Ziemetshausen.
Andererseits sind Simnachers Themen diejenigen, die "seine" Region Schwaben mit der Welt in Beziehung setzen: Schwaben und seine neue Universität Augsburg; Schwaben und die Bukowina, historisch auch das Buchenland genannt; Schwaben und die Juden; Schwaben und seine Partnerregion Oberösterreich; Schwaben in der Geschichte des "Regionalismus"; Schwaben und die Kulturförderung als Chance im Europa der Regionen. Simnacher beweist aber auch Sensibilität auf dem Sektor der seit den 1960er Jahren im Stellenwert so enorm gestiegenen öffentlichen Denkmalpflege.
Mit Simnachers Namen untrennbar verbunden, nun auch literarisch, ist die einstige Benediktinerabtei Irsee, ihr Wandel von der "Cretinenanstalt", vom Psychiatrischen Krankenhaus (bis 1972) zum "neuen geistigen Irsee" des 1975 eröffneten Schwäbischen Bildungszentrums Irsee.
Georg Simnacher - der Denkmalpfleger - meistert, auch literarisch, das Bravourstück der Heimführung des berühmten Buxheimer Chorgestuhls aus England, und er veröffentlicht zukunftsweisende Gedanken über die kreative Weiterentwicklung der Denkmalpflege.
Schließlich bleibt noch Raum für das ganz persönliche literarische Engagement Simnachers, das Feld der Biographie und der von Simnacher geförderten Reihe "Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben", auf dem er seine eigenen Vorbilder aufrechten Schwabentums der Vergessenheit entreißt, so etwa den Dichter Arthur Maximilian Miller, oder Christian Frank, den seinerzeitigen Schöpfer der Zeitschrift "Deutsche Gaue"; oder Magnus Anton Reindl, den Reichstagsabgeordneten im Priesterrock, aus Günzburg und Eichstätt; den schwäbischen Bauernführer Fridolin Rothermel oder den aus dem Allgäu stammenden genialen Christian Wallenreiter, den Intendanten des Bayerischen Rundfunks.weiterlesen
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