Wie viele Orte wurde auch das Lausitzer Dörfchen Presenchen durch den Braunkohlebergbau zerstört, seine Bewohner hat man umgesiedelt. Doch Presenchen lebt! Davon überzeugt, lässt Elli Noack die Grabsteine ihres vom Tagebau geschluckten märkischen Dorfes heimlich in den Garten des neuen Heimatortes bringen. Um die Geschichte vor dem Vergessen zu retten, verteidigt sie ihren 'Friedhof' mit liebenswürdigem Starrsinn gegen die kleingeistigen Behörden, organisiert geheime Treffen der 'Alt-Presenchener' und unterstützt den Widerstand gegen den Tagebau. Denn richtig angekommen sind die Alten nie, die Sehnsucht nach der verschwundenen Heimat treibt sie um. Als die 'Wende' kommt, wird der Tagebau geschlossen. Die Dorfbewohner sehen sich vor neue Herausforderungen gestellt. Und wieder ist es die eigene Vergangenheit, die sie einholt, sei es durch den Juden Buchsstein oder die Rückkehr der ehemals republikflüchtigen Tochter Elli Noacks. Auch jetzt bleibt die erhoffte Gerechtigkeit aus und es entsteht eine neue Art von Heimatlosigkeit, die nun auch die Jungen betrifft. In diesem wunderbar poetischen Buch wird deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts auf einfühlsame wie dramatische Weise lebendig.weiterlesen