Gern wäre ich der Verfasser eines Romans mit dem Untertitel "Great Swiss Novel": Ein breit gefächertes Sittengemälde. Formvollendet wie das Bourbaki Panorama in Luzern. Den Bogen schlagend von der Moral des Geldes in Zürich, vom Ehrgeiz im Nationalen Sportzentrum Magglingen, bis hinauf zum Existenzialismus in den nebelverhangenen Bergen. Ein "Heimatroman der unheimlichen Art". Eine "literarische Expedition". Eine Einschlafhilfe. 700 Seiten stark, ein bereits nach dem Erscheinen vergessenes Meisterwerk.
Aber die lange Form fand sich nicht. Nun stehe ich da mit kleiner Prosa. Luftig, leicht und kurz. 70 Seiten dünn, schon vor dem Einschlafen ausgelesen. Immerhin noch immer maximal schweizlastig – ideal für einen österreichischen Verlag und seinen Verleger, der mal behauptet hat: „Ab hundert verkauften Exemplaren wird‘s langweilig.“weiterlesen