Scripta Manent
Das Romanische Skriptorium
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Aus dem ersten Jahrhundert des Bestehens
des 1140 gegründeten Augustiner Chorher- renstiftes Seckau in der Obersteiermark haben sich etwa 90
Handschriften bis heute erhalten, die seit den josephinischen Klosteraufhebungen des 18.
Jahrhunderts an der Universitätsbibliothek Graz aufbewahrt werden. Die meisten dieser Handschrif-
ten wurden im Seckauer Skriptorium unter der Lei- tung des Chorherren (und Armarius) Bernhard von
Lohnschreibern geschrieben. Seine Spuren als Pla- ner, Schreiber, Emendator, Rubrikator und Orga-
nisator der Buchproduktion lassen sich in rund 30 Kodizes noch heute nachweisen. Besonders wertvoll
sind dabei die zahlreichen Besitz- und Schreiberein- träge, in denen er die Namen seiner
Mitarbeiter nennt. Darüber hinaus lassen sich seine Spuren auch noch in anderen steirischen
Klöstern nachwei- sen, besonders natürlich im Chorherrenstift Vorau, dem er seit 1185 als Propst
vorstand. Aber auch nach seinem Weggang wurde die Seckauer Bibliothek zügig erweitert, wenn auch
aus dieser Periode bis zum Jahrhundertende keine Schreibernamen mehr bekannt sind. Gegen Ende des
12. Jahrhunderts hat- te die Bibliothek dann wohl den Umfang erreicht (etwa das Doppelte des
heutigen Bestandes), der den Chorherren als ausreichend erschien: einerseits die liturgischen
Bücher, die dem Gottesdienst dien- ten und in der Nähe des Altars aufbewahrt wurden, die
eigentliche Bibliothek, durch Ketten gesichert, und schließlich die privaten Bücher der Chorfrau-
en, Breviere und Gebetbücher, manche von den Frauen ins Kloster mitgebracht, andere im Seckauer
Skriptorium geschrieben. Nach dem Erlöschen des Chorfrauenstifts im 15. Jahrhundert gelangten auch
diese Bücher in die Seckauer Bibliothek.weiterlesen
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