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Seelischer Schmerz bei Kindern und Jugendlichen

Psychoanalytisch-psychotherapeutische Aspekte

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Psychische Entwicklung ist mit Loslassen und Neuergreifen, mit Verlustschmerz und Funktionslust verknüpft. Frustration und Trennung sind meist mit seelischem Schmerz verbunden. Seelischer Schmerz wird im Gehirn gleich repräsentiert wie körperlicher und kann auch unter dem Aspekt eines oft die jeweiligen Toleranz-Grenzen überschreitenden Stress betrachtet werden. Somit ist der Umgang mit Seelenschmerz zentral für eine möglichst konfliktfreies Voranschreiten des Entwicklungsprozesses, denn der Säugling, das Klein- und Schulkind wie auch der/die Jugendliche versuchen jeglichem heftigem Schmerz zu entgehen. Bei Wegfall äusserer Schutzgaranten (z.B. der primären Bezugspersonen) ist das Kleinkind/Kind nur noch auf seine inneren Abwehren angewiesen, um schmerzliche Zustände erträglicher zu machen. Je nach der Bearbeitung wird dieser Abwehrprozess mit unterschiedlich störenden Symptomen ‘bezahlt’. Es liegt auf der Hand, dass das Versinken in einen Erschöpfungsschlaf eines anhaltend schreienden Säuglings/Kleinkindes keine entwicklungsförderliche Aktivität darstellt. Die psychoanalytischen, allgemein- und neuropsychologischen Aspekte des seelischen Schmerzes werden erörtert und dann an Beispielen von Gesprächen und/oder supervidierten psychoanalytischen Psychotherapien exemplifiziert. In 15 Fallvignetten von Kleinkindern bis zu Jugendlichen werden die schmerzlichen Anteile des seelischen Erlebens und ihre Umsetzungen in Worte beleuchtet. Dabei wird von einer grösseren Zahl expliziter Grundannahmen ausgegangen. Zu diesen gehört z.B., dass in Übertragungs- / Gegenübertragungs-Bewegungen im analytisch-therapeutischen Prozess mehr oder weniger gut repräsentierte, traumatische Konvolute archaischer Beziehungsrepräsentanzen reaktiviert werden. Durch ein entsprechend angemessenes Aufnehmen (Containment) und eine sorgfältige Transformation in sprachliche Elemente besteht im dialogischen Ablauf zwischen den beiden Protagonisten die Möglichkeit, neue Beziehungserfahrungen mit einer parallel ablaufenden partiellen Umgestaltung solcher archaischer oder auch entwickelterer Repräsentanzen zu machen. Auch Eltern-Kind-Beziehungskonstellationen sind häufig durch schmerzliche Grundbedingungen gekennzeichnet. Sie bedürfen oft spezifischer Sorgfalt, um die Entwicklung der (eventuell transgenerationell traumatisierten) kleinen Patienten zu unterstützen. Im psychotherapeutischen Prozess gilt es, dem Kind (und den Eltern) zu helfen, ihre schmerzlichen Erfahrungen und den damit verknüpften Stress wahrzunehmen, ihn auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren und die Trauerarbeit schon von Kleinkindern, aber durchaus auch weiter bis zur Adoleszenz, bei Verlusten so in Gang zu bringen, dass möglichst keine pathologische Trauer entsteht. Die bisher nicht integrierten, affektiven Erfahrungen der Vergangenheit werden, eingeschrieben in die analytisch-psychotherapeutische Beziehung, in der Gegenwart dem Bewusstsein zugeführt, in irgendeiner Form wiederempfunden und in eine Zeitfolge wie auch eine persönliche Geschichte integriert. Das spielerische und durch die therapeutischen Interventionen der Sprache zugeführte Durcharbeiten erleichtert die Integrationsarbeit.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9555831-7-0 / 978-3955583170 / 9783955583170

Verlag: Brandes & Apsel

Erscheinungsdatum: 29.09.2021

Seiten: 184

Auflage: 1

Autor(en): Dieter Bürgin, Barbara Steck

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