Semiopolis
Prosa der Moderne und Nachmoderne im Zeichen der Stadt
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Das Buch beschäftigt sich mit dem in den achtziger und neunziger Jahren erneut erwachten Interesse an der Metropole in der deutschsprachigen Literatur und der langen Vorgeschichte dieses Mythos der Moderne. Ausgangspunkt ist die Frage, ob oder wie sich die jüngere Metropolenliteratur von der klassischen Großstadtprosa eines Rainer Maria Rilke oder Alfred Döblin unterscheiden läßt. Die Untersuchung bietet einen umfassenden geschichtlichen Überblick über die markanten Entwicklungsstränge der Großstadtprosa des 20. Jahrhunderts sowie eine eingehende textsemiotische Untersuchung von paradigmatischen Texten, die sich mit der urbanen Lebenswelt befassen. Kerngedanke ist, daß mit der Krise der subjektivistisch-autobiographistischen Schreibweise neuartige ästhetische Positionen entstehen, die sich vor dem Hintergrund eines medienorientierten Literaturbetriebs vornehmlich in einem verspielten Fabulismus niederschlagen. Diesem postmodernen Erzählspiel, so die provokante These, setzen zeitgenössische Großstadttexte wie diejenigen von Ginka Steinwachs, Paul Wühr und Gerhard Falkner eine dissidentische Haltung entgegen, die eine kritische Inspektion des modernen Formenrepertoires einschließt und darüber hinaus – in der Form selbst – einen ästhetischen Widerstand gegen die marktgängigen Praktiken des postmodernen Schreibens leistet. In Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur der Gegenwart setzt bei den drei erwähnten Gegenwartsautoren eine radikale Reflexion über Medialität ein, die wie bei Rilke und Döblin zu komplexen Darstellungen der Metropole führt, doch darüber hinaus auch die Historizität der Großstadt berücksichtigt: Durch Bild und Schrift wird der urbane Wahrnehmungsraum der Moderne in das epistemologisch und zeichenhaft organisierte Feld einer Semiopolis überführt.weiterlesen
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