Anderthalb Jahre begleitete Eusebius Wirdeier die Renovierung der romanischen Kirche St. Severin in Köln mit der Kamera. 65 schwarzweiße Aufnahmen wählte er für dieses Buch aus, in dem St. Severin als außen und innen eingerüstete Baustelle, aber auch die Messfeiern und Kunstwerke an ungewohnten Orten, Prozessionen, Karneval und Feste der Gemeinde zu sehen sind.
Was schnell vergessen würde, hält Eusebius Wirdeier in ruhigen, dokumentarischen Bildern fest: Mörtel, Steinstaub, harte Arbeit. Gerüstbauer, Steinmetze, Handwerker, Restauratoren und Restauratorinnen – und überhaupt zahlreiche Frauen, die wesentlich zum Gelingen der Renovierung beigetragen haben: die Dachdeckerin auf der Spitze des nördlichen Chorflankenturms, drei Metallrestauratorinnen mit Stirnlampen und Wollmützen, die in den kalten Wintermonaten am Schreinsgehäuse arbeiten, eine couragierte Küsterin beim Auftritt anlässlich der täglichen Kaffeeausgabe im Hauptschiff. Der hl. Severin auf der Domplatte und die Goldschmiedin in der Werkstatt der Domgoldschmiede, in der am Schrein gearbeitet wurde. Zwischendurch immer wieder leise Alltagsszenen aus dem Vringsveedel, der Markt auf dem Severinskirchplatz, ein kurzes Gespräch auf dem Labyrinth vor dem Westturm …
Wie schön und interessant das romanische Bauwerk St. Severin sich auch während der Renovierung der Kamera darbot, wie intensiv Gemeindemitglieder alle Details und das große Ganze der Restaurierung begleiteten, lässt Eusebius Wirdeier uns in seiner ganz eigenen Bildsprache nacherleben in diesem Werk, das in der Tradition großer Kölner Fotobücher steht. Mit Bildern aus der Osternacht im renovierten und mehr und mehr erleuchteten Kirchenschiff endet diese Bildstrecke, die von sieben Essays erhellt wird.weiterlesen