Sextant-Sonaten? Bitte? Der Sextant: ein bronzenes Meisterstück abendländischer Erfindungskunst. Ähnelt einer Kreuzung aus Zirkel und Fernglas. Ein nautisches Instrument. Der Trick ist ganz einfach: Alles, was man benötigt, ist ein Auge, ein Punkt auf der Erde und ein Stern. In anderen Worten: einen Menschen, etwas Unmittelbares und etwas Ewiges. Man richtet den Sextanten aus, dreht am Rädchen, bis die Übereinstimmung gefunden ist, und voilà: die Position. So fanden Seefahrer jahrhundertelang ihre Wege über rätselhafte Meere. Genau das ist es, was in diesem Buch geschieht – es wird vermessen, erschlossen, kartografiert. Jedes Gedicht ist eine Positionsbestimmung. Zusammen schaffen sie eine Navigationskarte der Wirklichkeit. Und wenn man dem dann noch Leben einhaucht? Wenn die Strömungslinien in Bewegung geraten, die Leuchtfeuer aufflammen, die Kompassnadel zitternd ihre Fährte aufnimmt? Wenn man Musik daraus macht? Was taucht dann aus dem Nebel? Die Sextant-Sonaten erzählen davon.weiterlesen