Sicherheit - Mythos der Moderne
Eine Phänomenologie der Fahrlässigkeit
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Absicht der Arbeit ist, einen propädeutischen Begriff der Sicherheit zu entfalten, der nicht vor-, sondern aufgegeben ist. Sicherheit wird in Alltags- und in nahezu allen gängigen Wissenschaftskontexten als eindeutig formulierbarer Wert angesehen. Norm, Normalität und Sicherheit gründen und begründen einen Zustand, der in der Folge Absolutheitscharakter beansprucht und in Fahrlässigkeit umschlägt. Entfällt die Hinterfragbarkeit, tritt an deren Stelle der schöne Schein des Mythos Sicherheit. Unter Miteinbeziehung des konstruktiven Aktes von Kultur und Gemeinschaft wird die ambivalent angelegte Struktur von Sicherheit und von Sicherheitsleistungen entfaltet. Aischylos' „Der gefesselte Prometheus“ liefert einen der ersten Belege für das Weltendrama: Prometheus bringt den Menschen Sicherheit und muß an sich erfahren, zu scheitern. Sein Versagen zieht das olympische Götterhaus mit in das Geschehen hinein. Sind Götter einem Schicksal ausgesetzt, sind auch sie sterblich? Welches Entkommen gibt es aus dieser Zwickmühle? Der antike Mythos läßt es offen. Zu Beginn der Moderne wird der Akt einer Kulturgründung wiederholt, und indem es mitunter um die Instituierung von Sicherheit geht, ereignet sich abermals das anfängliche Drama. An ihm wird deutlich: Sicherheit läßt sich nur negativ-aporetisch fassen und realisieren. Eine dialektisch orientierte Reflexion kann zeigen, daß das Verfahren mit Setzungen von Entitäten, um Grundwidersprüche des Menschen zu entlasten oder zu beseitigen, schnell in die Fänge mythologisch bedingter Absolutheitsansprüche zurückfällt und ein Scheitern unumgänglich wird.weiterlesen
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