In der Kallawaya-Region der Apolobamba-Kordillere in der Provinz Bautista Saavedra in Bolivien hat Ina Rösing über 25 Jahre kulturanthropologische Forschung durchgeführt. Insgesamt hat sie ganze fünf Jahre dort verbracht. Sie hat mit den Quechua-sprachigen Indianern dieser Region gelebt und hat Hunderte von Heilungsritualen und Kollektivritualen dokumentiert. Dazu hat sie Hunderte von Lehrstunden bei Medizinmännern, Medizinfrauen und Ritualisten absolviert und hat unzählige voll dokumentierte ausführliche Gespräche mit den Bewohnern der Kallawaya-Region geführt. Das vorliegende Forschungsmaterial besteht aus Ton, Text und Bild, d.h. Hunderten von Tonbandkassetten, zehn Meter Protokollen, über 30.000 Dias. Aus den Forschungsmaterialien sind von Ina Rösing mehr als ein Dutzend Anden-Monografien und weitere transkulturelle Bücher erschienen, daneben mehr als über ein Dutzend spanische Übersetzungen. Aus den über 30.000 Dias hat Ina Rösing ganz besonders ausdrucksvolle persönliche Porträts von Indianern ausgewählt. Darunter sind viele Kallawaya-Medizinmänner, Kallawaya-Heilerinnen und -Ritualisten, die die Fotografin Ina Rösing mit klarem expressiven Blick anschauen, seitlich aufgenommen wurden oder auf andere Personen schauen. Die in den Porträts dargestellten Personen kommen selbst zu Wort – mit ihren Fragen, ihren Gebeten, ihren Aussagen über die Kosmologie, das Alltagsleben, die sakralen Fakten und Wahrheiten der Anden-Religion. Die Gesichter zeigen vielfältig und expressiv ihre eigene Biografie, ihr Schicksal, ihre eigene Welt. So fügen sich Porträts und Texte zu intensiven Darstellungen und zu klaren eindrucksvollen Aussagen von indianischen Persönlichkeiten zusammen.weiterlesen