Bach komponierte die Kantate "Siehe, ich will viel Fischer aussenden" BWV 88 für den 5. Sonntag nach Trinitatis, den 21. Juli 1726. Der Text des Werkes stammt aus dem Kantatenjahrgang Sonntags- und Fest-Andachten über die ordentlichen Evangelia [...] (Meiningen 1704) eines unbekannten Dichters aus dem Umkreis des Meininger Hofes.Bach hatte in der ersten Hälfte von 1726 zahlreiche Kantaten seines Vetters Johann Ludwig Bach mit Texten der gleichen Sammlung aufgeführt. Dieser wurde 1711 zum Meininger Hofkapellmeister ernannt und wird seinerseits durch Vertonungen seines Amtsvorgängers Georg Caspar Schürmann (1672/73–1751) auf die Texte aufmerksam geworden sein. Außer der vorliegenden Kantate setzte Johann Sebastian Bach noch sechs weitere Texte dieser Sammlung in Musik, die alle dem Schema 1. Teil: alttestamentarisches Bibelwort – Rezitativ – Arie – 2. Teil: neutestamentarisches Bibelwort – Arie – Rezitativ – Choral folgen. Das Werk gehört zum dritten Leipziger Kantatenjahrgang, der – anders als die beiden vorangegangenen Zyklen – weder zeitlich (wie Jahrgang I) noch formal (wie Jahrgang II, der „Choralkantaten-Jahrgang“) in sich geschlossen ist, sondern – in der Gestalt wie er im Nachlass Carl Philipp Emanuel Bachs überliefert wurde – Werke aus den Jahren 1723 bis 1728 beinhaltet.weiterlesen