Sierra Clara ist ein Coming-of-Age-Roman über eine junge Frau, die zwischen ihrer Freiheitsliebe und den Erniedrigungen der Gesellschaft ihren Weg sucht. Über drei Jahrzehnte begleitet der Roman die schwarze Clara und ihre weiße Mutter Sabine, ein mutiges Gespann, das sich weit über alle Vorurteile erhebt. Mit geballter Lebensfreude und tiefer Liebe zueinander erfüllen sie sich ihre kühnsten Träume. Als Clara sechs Jahre alt ist, zieht ihre Mutter mit ihr von München in ein Dorf am Alpenrand, damit sie auf dem Land aufwachsen kann. Hinter Sabine liegt ein zehrendes Dasein als kleine Angestellte in einem großen Businesshotel. Auch fern der großen Stadt entkommt sie den missbilligenden Blicken nicht. Von Männern muss sie sich Zweifel über ihre Sittlichkeit und Übergriffe auf ihren Körper gefallen lassen. Als Clara zur Frau wird, erfährt sie die Demütigungen, die ihrer Mutter widerfahren, am eigenen Leib. Zum Glück hat sie ihren Freund Benedikt, der ihr beibringt, ihren Körper und ihre Sexualität als etwas Wertvolles anzunehmen. Doch die Zeit kommt, da kann Clara nicht mehr anders, als alle, die sie liebt, zurückzulassen. Sie folgt ihrer Sehnsucht nach der Ferne und wird Flugbegleiterin. Das Unklare in ihrer Geschichte und der Schatten der Scham, der darüber liegt, lassen ihr keine Ruhe. Nur einer kann Licht ins Dunkel bringen. Als sie ihrem Vater in Vancouver begegnet, blickt sie dem Geflecht aus Diskriminierung und finanzieller Macht auf den Grund, in dem er gefangen ist. Er sieht sich als Opfer einer Geschäftstaktik, für die ihre Mutter von einem seiner Verhandlungspartner bezahlt wurde. Clara bleibt für ihn ein Fehler, zu dem er nicht stehen kann. Nach den Offenbarungen ihres Vaters entlockt Clara ihrer Mutter ihre ganze Geschichte als Hotelangestellte in München. Clara versteht nun, wie ihre Mutter als junge Frau ausgebeutet wurde. Sie versöhnt sich mit dem, was ihre Mutter immer als ihr größtes Glück bezeichnet hat: dem wunderlichen Zufall ihres Ursprungs.weiterlesen