Signaltransduktionsfaktoren in malignen Weichgewebstumoren
Morphologische und molekularbiologische Befunde
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Für die Tumorentwicklung und progression sind Veränderungen in Onkogenen, Tumorsuppressorgenen und deren Genprodukten als Signaltransduktionsfaktoren sowie Wachstumsfaktoren von Bedeutung. Mit morphologischen und molekularbiologischen Methoden wurden 123 maligne Weichgewebstumore des Erwachsenenalters analysiert. Die Onko-proteine c-Met und ß-Catenin sowie das Tumorsuppressorprotein APC (Adenomatosis Polyposis Coli) waren in unterschiedlichen Expressions-mustern immunhistochemisch nachzuweisen mit zum Teil starker intrazellulärer Überexpression. Neben intrazytoplasmatischer und membranöser Lokalisation fanden sich für ß-Catenin und APC auch nukleäre Verteilungsmuster. Der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF) war (in einem Teilkollektiv) intrazytoplasmatisch zu belegen. Mit Hilfe der in situ Hybridisierung ließen sich c-met sowie VEGF-mRNA-Transkripte in Tumorzellen nachweisen, was die Synthese dieser Proteine im Tumor-gewebe belegt. Die insgesamt deutliche Expression spricht für eine Be-deutung dieser in Signaltransduktionswegen wirksamen Proteine in der Pathogenese maligner Weichgewebstumore. Mutationen des ß-Catenin- bzw. APC-Gens mit onkogener Wirkung bzw. Verlust der Tumorsuppres-sorfunktion lagen lediglich in 4% der untersuchten Tumore vor. Somit muß in Sarkomen ganz überwiegend von einer vermehrten Expression eines nicht durch Mutation veränderten ß-Catenin- und APC-Proteins ausgegangen werden. Die ß-Catenin-Expression zeigte eine statistisch signifikante Abhängigkeit zur MIB-1-Proliferationsrate in hochmalignen (G3-) Sarkomen. Dies belegt eine Bedeutung des Onkoproteins ß-Catenin bei der Aktivierung nukleärer Mechanismen, die zur Tumorpro-liferation führen. Es bestand eine statistisch signifikante Abhängigkeit zwischen verstärkten c-Met- und APC-Expressionen und einem steigen-den Malignitätsgrad der Sarkome. Zudem ließ sich eine statistisch signifikante Korrelation zwischen höherer c-Met-Expression und der Mikrogefäßdichte im Tumor nachweisen, was die bereits bekannte Funktion des c-Met in der Angiogenese auch für maligne Weichgewebstumore unterstreicht. Eine Korrelation zwischen c-Met- und VEGF-Expression spricht für eine Koexpression der Proteine bei gemeinsamer Funktion in der Tumorangiogenese mesenchymaler Tumore. In Überlebenszeitanalysen (Kaplan-Meier-Prozedur, log-rank-Tests) für 56 Patienten mit klinischen Verlaufsdaten konnte eine statistisch signifikante prognostische Bedeutung des Tumormalignitätsgrades (p = 0.0030) und der APC-Expression (p = 0.0036) für das krankheitsfreie Überleben ermittelt werden. Die Untersuchungsergebnisse erlangen somit bedingt auch Bedeutung hinsichtlich einer prognostischen Wertigkeit von Signaltransduktionsfaktoren in Sarkomen.weiterlesen
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