Simulationsverfahren in der ‚Väterliteraturʻ der 1970er und 80er Jahre
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die reichhaltige Studie widmet sich der deutschsprachigen ‚Väterliteraturʻ der 1970er und frühen 80er Jahre, die – nicht nur thematisch, sondern auch ästhetisch – durch die Erinnerung und Verdrängung der NS-Vergangenheit ebenso geprägt ist wie durch Schuldfragen und eine familiale bzw. generationelle Übertragungsproblematik. Im Zentrum stehen Texte von Jurek Becker, Anne Duden, Sigfrid Gauch, Peter Härtling und Peter Henisch. Die ausgewählten Romane werden in Bezug auf verschiedene Simulationsverfahren analysiert, die sowohl von den Romanfiguren als auch von den Texten selbst genutzt werden. Dabei wird Simulation einerseits im Sinne einer Auflösung des Referenzprinzips verstanden, als Verlust des Realen (z.B. durch Vergessen, Tod, Medialisierung, Abwesenheit), andererseits im Sinne von Täuschung und Verstellung (um Traumata zu narrativieren, Leerstellen zu überbrücken, Vergangenheit als kohärent zu interpretieren).
Mit dieser doppelten Perspektivierung gelingt es Marta Wierzejska, neue Fragestellungen für die Väterliteratur sowie erhellende Analysen der literarischen Verarbeitung von Nationalsozialismus und Krieg zu entwickeln. Darüber hinaus wird hier der Begriff der Simulation – aus Ästhetik und Medientheorie – für die Gegenwartsliteraturforschung produktiv gemacht.weiterlesen
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