Schon als kleiner Junge begeisterte sich Willy Bemmert für Autos. Er zählte sie beim Vorbeifahren, schrieb ihre Kennzeichen auf, wenn sie im Halteverbot standen und gab es gerade mal keine Autos zu sehen, dann machte er sich geschickt am Auto-maten zu schaffen, der die Kaugummis eigentlich nur gegen baren Münzeinwurf herausgeben wollte.
Nicht so bei Willy. Er setzte von jeher die Dinge nicht nur sich in den Kopf, sondern auch in die Tat um. Was Wunder also, dass er nach der Schule sofort in ein Auto umstieg, ein Taxischild aufs Dach montierte und fortan seine Leidenschaft zum Beruf machte.
Mit wie viel Leidenschaft er seinem Beruf nachgeht, lässt sich an seinen Geschichten unschwer erkennen. Auch, wie viel Leiden er mit seiner Art der Berufsauffassung schafft. So mag es als ein Glücksfall für alle erscheinen, die noch nicht in seinem Taxi saßen – hellelfenbeingelb, damit man es nicht mit dem Bestattungsdienst verwechselt! -, dass ihn eines Tages seine Zentrale zu dem Satiriker Ronald Willmann schickte, der ihn mit den Worten begrüßte: „Sind Sie das Taxi?“.
Damit lag er beinahe richtig, doch am Ende der Fahrt konnte er die auf unerfindliche Weise zustande gekommene Rechnung nicht bezahlen. Willmann vermutete zwar, dass Bemmert ihm den Großraumzuschlag aufbrummen wollte, obwohl er gar nicht mit einem Großraumtaxi, sondern mit der normalen PKW-Klasse gefahren war. Aber innerhalb des Pflichtfahrgebietes dürfen nun einmal die Preise nicht frei verhandelt werden. So verdonnerte ihn Willy Bemmert zur Strafe dazu, seine Taxigeschichten aufzuschreiben.
Nie wieder wird sich der Autor Willmann ohne ausreichendes Barvermögen in ein Taxi setzen, welches dem von Willy Bemmert ähnelt! Diese Strafe konnte an ihm nicht spurlos vorübergehen, denn was er zu hören bekam, überstieg seine Vorstellungskraft bei weitem.
Während er möglicherweise schon in einem halben Jahr die Rehabilitationseinrichtung am Stadtrand mit den hohen Mauern und den freundlich-gestrengen Pflegern wieder verlassen kann, haben sich Willy Bemmerts unfassbare Erlebnisse den Weg zum Lese-Publikum geebnet. Ronald Willmann hätte es wissen müssen: Was der sich einmal in den Kopf setzt, setzt er auch in die Tat um. Nun ist es zu spät, etwas dagegen zu unternehmen.
Und Sie unterstützen das auch noch, indem Sie das Buch kaufen! Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.
weiterlesen