Ein Dreivierteljahr nach Stalins Tod am 10. Dezember 1953 wurde mit Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 10 dessen erste sinfonische Komposition seit Kriegsende uraufgeführt. Später hat sie Solomon Wolkow als eine verschlüsselte Beschreibung Stalins und der Jahre seines Regimes gedeutet. Obschon die Musik durchaus in diesem Sinn interpretiert werden kann (neben dem äußerst sorgfältig durchkomponierten Kopfsatz ist hier das als Portrait Stalins verstandene brutale Scherzo gemeint), ist diese Deutung bis heute allerdings umstritten geblieben. Fest steht jedoch, dass in dem düsteren Werk neben Anspielungen auf Kompositionen von Mahler und Sibelius Schostakowitschs Monogramm DSCH und jenes einer seiner damaligen Kompositionsschülerinnen, Elmira Nazirova, vielfach und variantenreich auftaucht.
Dieser Band ist Teil der überarbeiteten und korrigierten Neuausgabe aller 15 Sinfonien Dmitri Schostakowitschs aus dem Hause Boosey & Hawkes und Sikorski. Als großformatige Studienpartituren veröffentlicht, gewährleisten sie optimale Lesbarkeit. Alle Partituren sowie das zugehörige Orchestermaterial liegen in neuem Computersatz vor; die Orchesterstimmen sind zudem mit den Partituren der Neuen Schostakowitsch-Gesamtausgabe kompatibel.
Schwierigkeitsgrad: 5weiterlesen