Als im Januar 1936 der verhängnisvolle Prawda-Artikel „Chaos statt Musik“ erschien, in dem er für seine Oper Lady Mcbeth von Mzensk direkt angegriffen wurde, hatte Schostakowitsch seine Sinfonie Nr. 4 etwa bis zur Hälfte fertiggestellt. Obgleich die neue Sinfonie jene besonders kritisierten Merkmale wie Intellektualismus, Volksferne, Unverständlichkeit und dergleichen mehr bereits klar beinhaltete, schrieb Schostakowitsch unbeirrt weiter an seiner Vierten. Doch wenige Tage vor der geplanten Uraufführung im Dezember 1936 zog Schostakowitsch das neue Werk zurück und kam damit einem offiziellen Verbot gerade noch zuvor. Erst 1961 wurde die Sinfonie Nr. 4 schließlich in Moskau unter der Leitung von Kirill Kondraschin uraufgeführt.
Dieser Band ist Teil der überarbeiteten und korrigierten Neuausgabe aller 15 Sinfonien Dmitri Schostakowitschs aus dem Hause Boosey & Hawkes und Sikorski. Als großformatige Studienpartituren veröffentlicht, gewährleisten sie optimale Lesbarkeit. Alle Partituren sowie das zugehörige Orchestermaterial liegen in neuem Computersatz vor; die Orchesterstimmen sind zudem mit den Partituren der Neuen Schostakowitsch-Gesamtausgabe kompatibel.
Schwierigkeitsgrad: 5weiterlesen