Dass Oliver Schwerdt früher oder später nach seinen mit Luten und Brötzmann unternommenen Ereiferungen um das Erbe von Alexander von Schlippenbach und Fred van Hove mit Akira Sakata Yosuke Yamashita hinterherlaufen würde, hätte aufmerksamen Beobachtern schon früh auffallen können. Wie immer ist es das Trio-Spiel, indem es der Dyade L i l l i s c h w e r d t gelingt, ganz besonders intensiv im Sturm zu stieben. Der Sud der fein austarierten Rhythmus-Klang-Komplexe zelebriert mit den quirligen Girlanden des Altisten einen schwebend-bissigen Zirkus voll der modernen Lust am hochfrequenten Schlagabtausch. Auditiv etablierte Maschinen, Gebläse, Getriebe, Panzer, Raketen oder auch ein humanoider Schrei: in jedem Fall gestattet ein hochengagiertes Organon den Schneid einer postmodern, noch akustisch verfertigenden Maschinenästhetik einwickelnden Improvisationskunst vorzuführen. Im euphorischen Spektakel dieser wie so oft in ihrer ungestümen Ursprünglichkeit gefasster Begegnungsarbeit trifft jede Figur ihre ästhetische Idealform ziemlich genau: Sakatas Sirene, Lillis Sticks und Schwerdts Zirkus.weiterlesen