Diti Ronen ist die Tochter einer Shoah-Überlebenden. Sie identifiziert sich so stark mit dem Leben ihrer Mutter und Großmutter, dass sie mit deren Geschichten gleichzeitig ihre eigene erzählt. In ihrem Buch teilen drei Generationen ein gemeinsames Schicksal: die Shoah. Bewegend erzählt ihre Mutter – sie wurde liebevoll „Pitzi“ genannt – von ihrem Zuhause im ungarischen Oradea (dt. Großwardein, Siebenbürgen), dessen Mittelpunkt die Großmutter war.
Weil Diti ihrer Mutter und Großmutter so ähnelt, spiegelt sie das Schicksal beider: die schmerzliche Abwesenheit ihrer in Auschwitz ermordeten Großmutter und die Abwesenheit des inneren Friedens ihrer Mutter, für die sie sich zeitlebens verantwortlich fühlt. Die Mutter war erst 20, als sie nach Auschwitz kam: „An den Toren von Auschwitz verlor ich meine Identität. Ich ging durch die Schrecken von Auschwitz, Stutthof, den anderen Lagern und den Hungermarsch – wie ein Autist.“ Nach ihrer Befreiung – sie wog damals gerade einmal 40 Kilogramm – gewinnt sie eine neue Identität in Israel. In ihr Leben als Tochter, Mutter und Großmutter ist auch die Geschichte der Staatswerdung Israels mit allen Ängsten und Abenteuern verwoben.weiterlesen