Sozialarbeit des Südens / Internationale Sozialaberbeit
Fallstudien und Verwobene Soziale Arbeit
Produktform: Buch
Eine Auseinandersetzung mit der „Indigenisierung Sozialer Arbeit“ im Globalen Süden ist unausweichlich, da diese mit postkolonialen Theorien und Debatten konfrontiert, die das im Norden verankerte Selbstverständnis einer generalisierbaren Theorie und Methodik hinterfragen und neue Perspektiven der Vielfalt öffnen. Die Analyse kolonialer Macht und Abhängigkeit fordert zudem auf, die eigenen (europäischen) Sichtweisen sowie ihre Einbindung in Kolonialismus und Globalisierung kritisch zu reflektieren. Indigenisierungsprozesse einer „Sozialarbeit des Südens“ zeigen diese als politische, die sich vom kolonialen Import absetzte, um auf Grund ihrer historischen, politischen und sozialen Hintergründe eigene Fragen sowie Antworten zu finden. Dabei ist in einigen afrikanischen Ländern das „Sich-Einmischen“, ein politischer Aktivismus, wesentlicher Aspekt der sozialarbeiterischen Praxis.
Die Sozialarbeit im Süden wurde zwar von kolonialen Importen begründet. In ihren Diskursen entwickelten sich dennoch Überlegungen, die nach einem Wissen und Denken fragen, das sich jenseits kolonialer Einflüsse und „Verwüstungen“ findet bzw. neu „entdeckt“ werden kann und Sozialer Arbeit eine gestaltende Perspektive aus postkolonialen Überlegungen ermöglicht. Dies kann für Soziale Arbeit bedeutsam werden, da Perspektiven für ein „Neu -Denken“ erkennbar werden. Es sollen hier einige ausgewählte Kontexte diskutiert werden, die auf ähnliche Ansätze im Norden treffen, diese bereichern und somit alles miteinander verweben. Mit den Thesen einer Dialektik von global vernetzen und lokal handeln zeigt sich eine „Verwobenen Sozialen Arbeit“ als Internationalisierung.
Es kann nicht darum gehen, dass der Norden, angesichts dessen, dass auch dessen Regionen vermehrt von Katastrophen betroffen sind, nun sich wieder einmal dem Süden zuwendet, um dort, wie andere Rohstoffe, nun Wissen, Philosophien und Konzepte zu extrahieren, die dann zubereitet genutzt werden. Das wäre Raub; doch darum geht es nicht. Es geht darum anzuerkennen, dass in der Diversität der Welt, die auch die Globalisierung nicht ausgelöscht hat, unterschiedliche Kulturen, Strukturen, Wissen und Kosmovisionen existieren, die als gleichwertig zu verstehen sind und als Optionen des „Neu Denkens“ begriffen werden. Ihre Reflektion auf globaler Ebene überschreitet Grenzen, um sich, einer Weltinnenpolitik ähnlich, auch in der Sozialen Arbeit international im Dialog zu verständigen, auszutauschen und voneinander zu profitieren.weiterlesen
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