Sozialer Wandel durch deliberative Prozesse
Die Einführung von Sozialstandards in marokkanischen Textilunternehmen
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Rolle von multinationalen Unternehmen in Beziehung zur Gesellschaft hat sich im Zuge der Globalisierung verändert. Unternehmen können sich nicht mehr ausschließlich auf ihre wirtschaftliche Rolle als Produzenten und Dienstleister zurückziehen. Als Arbeitgeber, Investor und Handelspartner greifen sie tief in gesellschaftliche Strukturen ein und beeinflussen politische Entscheidungen. Insbesondere in den Entwicklungsländern wächst das gesellschaftliche Einflusspotential multinationaler Unternehmen.
Auf Seiten der Politik reagiert man mit einer verstärkten Einbindung von Unternehmen in politische Diskussionen und Implementierungsprozesse, beispielsweise in Multistakeholdernetzwerken und Public Private Partnerships. Das sozial verantwortungsbewusste Unternehmen wird hierbei zum Corporate Citizen, der in deliberativen Prozessen mit zivilgesellschaftlichen, staatlichen und supranationalen Akteuren über Form und Umfang von Corporate Social Responsibility verhandelt und sich freiwillig an der Umsetzung der Ziele beteiligt.
Ein Beispiel hierfür ist die Einführung sozialer Mindeststandards in der Textilindustrie, die überwiegend in Ländern mit niedrigem Lohnniveau produziert. Roloffs empirische Untersuchung bei marokkanischen Textilunternehmen zeigt, wie die Einführung von Sozialstandards durch einen renommierten Auftraggeber Veränderungen in den Zuliefererbetrieben anstößt und auf welche wirtschaftlichen, betrieblichen, gesellschaftlichen und kulturellen Hindernisse die Intervention stößt. Kritisch wird hinterfragt, ob die politische Aufwertung von Unternehmen in einer deliberativen Demokratie zur Lösung von Globalisierungsproblemen beiträgt oder ob hierin eine Ursache dieser Probleme besteht.
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