Soziologische Ästhetik
Herausgegeben und eingeleitet von Klaus Lichtblau
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
7 Einleitung In den zeitgenössischen Debatten über die Moderne und die Postmoderne kommt dem Bereich der ästhetischen Erfahrung ein ausgezeichneter Stellenwert zu. Vieles deutet darauf hin, daß der Epochenbegriff »Moderne« ohnedies zuerst im Medium einer ästhetischen Grundlagendiskussion geprägt worden ist, bevor die modernen Kultur- und Sozialwissenschaften ihrerseits nach spezifisch sozial strukturellen Korrelaten zu suchen begannen, um diesem Begriff nachträglich eine empirische, nicht nur rein normative Fundierung zu geben. Und ähnlich verhält es sich auch mit der internationalen Diskussion über die sogenannte »Postmoderne«, der es bis heute noch nicht gelungen ist, jenseits des Bereichs der Philosophie, Kunst, Literatur und Architektur wirklich überzeugende Kriteri en fi1r einen fundamentalen Wandel innerhalb jener Formen der Vergesellschaf tung anzugeben, die wir seit gut zweihundert Jahren als »modern« zu bezeichnen pflegen. Vielleicht lassen sich ja die eigentümlichen ästhetischen Erfahrungsge halte einer Epoche ohnedies nicht unmittelbar in spezifisch soziale W ahmeh mungen übersetzen und umgekehrt, was ebenfalls über einen genuin »moder nen« Tatbestand Rechenschaft ablegen würde - nämlich den Umstand, daß die Kultur der Moderne mit einer funktionalen Ausdifferenzierung der einzelnen gesellschaftlichen Teilbereiche identisch ist, die jeweils eigenen Binnenregulati ven folgen und insofern keineswegs mehr den Anspruch erheben können, mit 1 den »Beobachtungen« der anderen Teilsysteme kompatibel zu sein.weiterlesen
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