In diesem Buch soll gezeigt werden, dass neben dem Vergleich „Sprache ist ein Spiel“ auch die Annahme „ein Spiel ist eine Sprache“ ein äußerst produktiver Ansatz sein kann, um mehr über die beiden Kulturphänomene Spiel und Sprache zu erfahren. Wenn wir Brett- oder Kartenspiele spielen, kommunizieren wir zwar mit völlig anderen Mitteln als in natürlichen Sprachen; die grundsätzlichen Regeln – also die Übereinkünfte, die ein gegenseitiges Verständnis ermöglichen – bleiben allerdings die gleichen. Zu diesem Zweck werden einige der einflussreichsten Theorien der Sprachwissenschaft vorgestellt, um mit ihrer Hilfe eine neue Sichtweise auf das Thema Spiele zu erhalten. Ausgehend davon entsteht Schritt für Schritt der Ansatz einer „Spielgrammatik“, die an einigen Testspielen erprobt wird und zu neuen Vergleichsmöglichkeiten von Brett- und Kartenspielen untereinander führt. Dieses Buch richtet sich einerseits an SprachwissenschaftlerInnen bzw. sprachlich interessierte Personen, die sozusagen „spielerisch“ ihren linguistischen Horizont erweitern wollen, andererseits soll es auch der Brett- und Kartenspielgemeinschaft helfen, sprachliche Spielmechanismen zu erkennen und eventuell Ideen für neue Spielsysteme liefern.weiterlesen