Spielerlexikon
1963 bis 1994
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
11.000 Männer, die einst die Herzen der Fans verzückten. Die in der Nationalelf kickten, für Bundesligsten aktiv waren oder in den Regionalligen gegen das Leder traten. Umfangreiche statistische Daten zu jedem einzelnen Spieler, fachkundige Texte und viele Fotos lassen die Fußball-Vergangenheit Deutschlands lebendig werden und Erinnerungen an so manch großen und kleinen Namen aufkommen. Eine noch nie da gewesene Datensammlung, die in allerbester Tradition der AGON Enzyklopädie-Reihe steht: Sorgfältig recherchiert, übersichtlich präsentiert und zum Staunen wie geschaffen. Das Buch ist die Fortsetzung des 2006 erschienen Titels von Grüne und Knieriem „Spielerlexikon 1890-1963“.
Doch eine Fußballmannschaft besteht aus mehr als nur ein bis zwei herausragenden Akteuren. Auch eingefleischten Fans fällt es häufig jedoch schwer, den unscheinbaren rechten Verteidiger, der es nie in die Regionalauswahl schaffte und dessen fußballerische Begabung limitiert war, zu erinnern. Selbst bei den legendären „Helden von Bern“ müssen viele passen. Jene elf, die am 4. Juli 1954 auf dem Rasen des Berner Wankdorfstadions standen und Ungarn sensationell mit 3:2 schlugen, rezitieren sie auch im Tiefschlaf noch mit bewundernswerter Sicherheit. Doch wer gehörte sonst noch zum deutschen 22er-Kader? Wer spielte in der Vorrunde gegen die Türkei rechter Verteidiger, wer stand beim 3:8 gegen Ungarn zwischen den Pfosten? Fragen, deren Antworten von der Fußballgeschichte verschluckt wurden.
Dieses Buch enthält mehr als 12.000 Biographien von Fußballspielern, die zwischen 1890 und 1963 in Deutschland hochklassig um Punkte rangen.
Erfasst wurden folgende Akteure:
Sämtliche Nationalspieler (A- und B-Auswahl, Olympiamannschaft, U21)
Alle Spieler, die zwischen 1903 und 1963 an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilgenommen haben
Alle Oberligaspieler (1945-63) mit zehn und mehr Einsätzen
Alle DDR-Oberligaspieler, die zwischen 1947 und 1963 auf zehn und mehr Einsätze kamen
Das ursprünglich geplante Unterfangen, auch die in den Gauligen (1933-45) eingesetzten Spieler mit mehr als 50 Einsätzen zu erfassen, musste aufgrund der unzulänglichen Quellenlage bedauerlicherweise fallengelassen werden. Ein Beispiel: Für die Spiele „unseres“ Klubs Göttingen 05 waren trotz intensiver Recherche in Göttingen die Einsatzmatrixen der drei Gauligaspielzeiten einfach nicht eruierbar. Das Jahr 1963 als Trennlinie zwischen diesem ersten Band des „Spielerlexikons“ und dem zweiten Band, der den Zeitraum ab 1963 umfasst (und ebenfalls im Agon Sportverlag erscheinen wird), erwies sich als brisant: Während 1963 in der Bundesrepublik Deutschland mit der Einführung der 1. Bundesliga ein klarer „Schlussstrich“ gezogen wurde, setzte sich die Geschichte der DDR-Oberliga unterbrechungslos fort.
Die Arbeit an diesem Projekt zog sich über mehr als fünf Jahre hin und entpuppte sich als enorm rechercheintensiv. Das musste erwartet werden, schließlich war hierzulande nie zuvor der Versuch unternommen worden, die Größen der ersten sieben Jahrzehnte deutscher Fußballgeschichte systematisch und geschlossen zu erfassen. Lediglich Übersichten über Nationalspieler lagen vor - wie beispielsweise im unverzichtbaren „kicker-almanach“. Andere Werke wie Kurt Fuhrmanns „Fußball ABC“ aus dem Jahre 1948 beleuchteten lediglich „ihre“ Epoche und setzten zudem keinerlei Rahmenrichtlinien: Erfasst wurde jeder, über den der Verfasser etwas wusste. Nach rund zwei Jahren intensiver Arbeit am statistischen Grundmaterial, die sich auf Erfassung der unter die Kriterien fallenden Spieler sowie ihre Einsätze in den betreffenden Kategorien (Länderspiele, Ligaspiele etc.) konzentrierte, standen wir schließlich vor rund 12.000 Namen. Darunter waren Berühmtheiten wie Fritz Walter und Helmut Schön, aber auch eher unbekannte Herren wie Horst Hinke oder Hans Graupe. Die Recherche deren sportlicher Karriere warf neuerliche Fragezeichen auf. Das betraf einerseits profane Fragen wie jene auf, ob der Dresdner Fritz Müller möglicherweise derselbe wie der Offenbacher Fritz Müller ist, brachte andererseits aber auch kaum zu lösende Probleme wie die nach den Akteuren während der Kriegsjahre 1939-45 auf. Seinerzeit konnten die Aktiven als „Gastspieler“ für Vereine an ihrem jeweiligen Stationierungsort auflaufen, was eine korrekte statistische Aufklärung nahezu unmöglich machte.
Nach intensivem Quellenstudium (vor allem der Fachblätter „Fußball“ und „kicker“) lichtete sich der Wald allmählich und es blieben jene Herren übrig, die von der Fußballgeschichte offenbar tatsächlich vergessen wurden. Bei ihnen handelte es sich um Personen, deren Biographien nicht wirklich zufrieden stellend zu eruieren waren, die aber dennoch ihren Platz auf den folgenden Seiten gefunden haben. Ohnehin hoffen wir, mit dieser ohne Übertreibung sicherlich als „einzigartig“ zu bezeichnenden Daten- und Informationssammlung sowohl Anhänger bestimmter Vereine als auch allgemein an der Fußballgeschichte der Vor-Bundesligazeit interessierte Zeitgenossen zufrieden zustellen. Trotz der langen und intensiven Recherche ist dies in bestimmten Bereichen ein leider nur rudimentäres Buch. Jeder der 12.000 Spieler stellt schließlich ein Einzelschicksal dar und sämtliche Biographien lückenlos zu erstellen, dürfte ein aussichtsloses Unterfangen sein. Nicht zuletzt deshalb, weil Fußballgeschichte bis vor wenigen Jahren einfach als zu „unwichtig“ angesehen wurde und wichtige Quellen in zwei Weltkriegen, einer deutschen Teilung sowie unzähligen „kleineren“ Schicksalsschlägen verloren gingen. In Einzelfällen gab es widersprüchliche Angaben zu Geburtsdaten, Vereinszugehörigkeiten und/oder Einsatzstatistiken. War kein Nachweis zu erbringen, haben wir haben uns nach sorgfältiger Prüfung sämtlicher vorliegender Daten stets für die wahrscheinlichste Variante entschieden. Fußballstatistik ist leider ein Bereich, in dem die „Wahrheitsfindung“ aufgrund der erwähnten Quellen problematisch und mitunter einfach nicht mehr möglich ist.weiterlesen
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