Spliss versammelt Gedichte aus dem Zeitraum 2015–2018, in deren Hintergrund Fragen nach dem Körper, dem Sprechen und der Positionierung in uneindeutigen und beweglichen Räumen stehen. Wie kann ich Position beziehen, ohne den Raum und die Körper darin abzuschließen? Wann verschwinden die Sprechenden und das Gesprochene in den Gegenständen und Settings, die sie umgeben? Wo verkeilen sich Landschaft und Subjekt? Haben Körperteile, Objekte und Sätze etwas Gemeinsames darin, dass ihre Materialität unklar und ihre Anwesenheit vermittelt ist? Wohin zieht eine Geste, bevor sie in eine Aussage bricht? Welche Beweglichkeit ersehne und verteidige ich, wenn Beweglichkeit das ist, was eingefordert wird? Verweigere oder zeige ich mich? Sind zugewiesene auch zur Verfügung stehende Bedeutungen, was mache ich damit? Was durchkreuzt der sprechende, sich wegdrehende Körper, wem schließt er sich an? Hat er Geliebte, Verbündete? Kennt er Namen und Zahlen?
– Christiane Heidrichweiterlesen