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Sprache als Schlüssel zum Recht

Zur Strafbarkeit religiös motivierter Knabenbeschneidungen aus rechtslinguistischer Sicht

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Bereits Kafka schrieb, dass das Gesetz jedem und immer offen sein sollte. Doch ist dem so? Für den Laien sind die Institution Recht und die in ihr vorkommenden Argumentationsstrukturen häufig unverständlich, gar befremdlich. Die vorliegende Arbeit versucht in diesem Sinne Kommunikations- und Argumentationsformen im Recht zu erhellen, um somit die institutionalisierte Sprache im Recht transparent darzustellen. Zunächst werden in der Arbeit Antworten auf grundlegende Fragestellungen zur Erschließung von Welt und Wissen durch Sprache und zur Heterogenität natürlicher Sprachen diskutiert, um hierdurch Antworten auf die Verständlichkeitsproblematik rechtssprachlicher Erscheinungsformen abzuleiten. Da es nicht genügt, Sprachvarietäten individuell und allein auf ihre sprachsystematischen Besonderheiten zu beleuchten, wird im zweiten Teil die Sprache im Recht in einem kommunikationsspezifischen Kontext betrachtet. Hierzu wird zunächst das Modell der Strukturierenden Rechtslehre nach Müller (1984) eingeführt und kritisch gegen rechtspositivistische Theorien abgegrenzt. Dieses Ergebnis wird um Felders Modell der Sprachhandlungstypologien (2003) erweitert und auf einen Beispielfall zur Strafbarkeit religiöser Knabenbeschneidung, wie er sich in den Jahren 2011 und 2012 vollzog, angewandt. Hierdurch ist es möglich, an einem konkreten Fall Sprachhandlungsklassen und Sprecherhandlungen in der Kommunikation vor Gericht aufzuzeigen und diese zu kategorisieren sowie Argumentationsstrukturen und semantische Kämpfe aufzudecken, um somit den gesamten Normfindungsprozess auf sprach- und rechtstheoretischer Grundlage transparenter darzustellen. So kann einerseits ein Beitrag geleistet werden zur Klärung der Verständlichkeitsproblematik rechtlicher Sprache(n), als andererseits auch ein Blick geworfen werden „hinter“ Kommunikationsformen, die dem fachlichen Laien die dezidierte Auseinandersetzung rechtssprachlicher Kontexte erschweren. [Englische Version] Legal linguistics is concerned primarily with language as a medium of modern constitutional states as well as a mediator of social and the core legal methodology (see www.illa.online for more details). In this respect, the work at hand tries to answer the following questions: First, why is legal language so difficult to comprehend for everyday people? In order to answer this paradigm, fundamental linguistic questions concerned with the construction of the world through language as well as the construction of knowledge through language are approached. Secondly, what role does language play in the constitution of legally binding norms and what kind of speech acts can be identified hereto? For this purpose the author questions different legal methodologies, concentrating on the texturing theory of law (“Strukturierende Rechtslehre”) of Müller (1984) as well as the classification of speech acts in a legal discourse by Felder (2003) and applies them to an exemplary case from 2011 as well as 2012. This case was concerned with the culpability of religiously-motivated circumcisions. Using this qualitative approach, a contribution is made to answer general questions of (mis)understanding legal language as well as forms of communication in a law discourse.weiterlesen

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Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-8300-9052-6 / 978-3830090526 / 9783830090526

Verlag: Kovac, Dr. Verlag

Erscheinungsdatum: 31.05.2016

Seiten: 116

Auflage: 1

Autor(en): Lennart Keding

66,80 € inkl. MwSt.
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