Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Sprachnormen und Mentalitäten

Sprachbewusstseinsgeschichte in Deutschland im Zeitraum von 1766 bis 1785

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die Debatte um die Norm des Hochdeutschen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde nicht nur mit linguistischen Argumenten geführt, sondern auch mit kulturkritischen und moralischen. Gegen die Dominanz der Sächsischen Sprachkundler formierte sich mit Friedrich Karl Fulda, Johann Gottlieb Hartmann und Johannes Nast in Schwaben eine Opposition, die durch eine alternative Sprachnorm eine sittliche Erneuerung Deutschlands erreichen wollte. Die Studie fragt, wie es zu so unterschiedlichen Ausprägungen im Sprachdenken einer Zeit kommen kann. Durch die Verschränkung verschiedener sozial-konstruktivistischer Theorien (Wissenssoziologie, Kulturelles Gedächtnis und linguistische Diskursanalyse) wird ein Modell der Genese von Sprachbewußtsein entwickelt, das es erlaubt, Denkweisen über Sprache aus mentalitären Dispositionen zu erklären. Die tiefensemantische Analyse von sprachreflexiven, aber auch feuilletonistischen, literarischen und kulturhistorischen Texten und Druckgraphiken des 18. Jahrhunderts zeigt, wie allgemeine Denk- und Bewertungsschemata die Debatte über die Frage »Was ist Hochdeutsch?« präformierten und organisierten. Das Denken über Sprache entfaltete sich demnach in den argumentativen und semantischen Rahmen des kulturkritischen Diskurses. Die Sprachnormendebatte wird so als Streit über die sittliche Verfassung und die nationale Identität Deutschlands lesbar gemacht.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-484-31255-5 / 978-3484312555 / 9783484312555

Verlag: De Gruyter

Erscheinungsdatum: 01.01.2005

Seiten: 571

Auflage: 1

Autor(en): Joachim Scharloth

300,00 € inkl. MwSt.
List Price
kostenloser Versand

sofort lieferbar - Lieferzeit 1-3 Werktage

zurück