SRaT 14: Die Photos der Preußischen Expedition 1908-1910 nach Nubien
Teil 1: Photos 1-199
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Vor hundert Jahren, am 12. Mai 1910, legte Adolf Erman der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften den Bericht von Heinrich Schäfer und Hermann Junker „über die von der Königlichen Akademie der Wissenschaften in den Wintern 1908/09 und 1909/10 nach Nubien entsendete Expedition“ vor. Im Verlauf dieser Expedition wurde das inschriftliche und bildliche Material der nubischen Tempel, die durch die damalige Erhöhung des Assuan-Staudammes überflutet werden sollten, durch Photos und Abklatsche gesichert. Das Material, das damals gewonnen wurde, liegt seitdem in Berlin.
Vor einigen Jahren erhielten wir vom damaligen Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin, Herrn Prof. Dietrich Wildung, dem wir an dieser Stelle nochmals danken möchten, die Erlaubnis, das photographische Material der „Berliner Photos“ zu scannen und für unsere Datenbank SERaT zu verwenden. Bei dieser Gelegenheit mußten wir feststellen, daß die Serie der Abzüge von den originalen Glasplatten nicht mehr vollständig war. Herr Dr. Jochen Hallof und ich haben deshalb die originalen Glasplatten der fehlenden Photos nach Würzburg geschafft und dort gescannt. Hier zeigte sich dann ein weiteres Problem: Bei den vielen Umzügen, die diese Glasplatten mitgemacht hatten, waren mehrere Kisten unsachgemäß behandelt worden. Die Gläser haben einen Stoß auf die Ecken bekommen und sind in viele Einzelstücke gesprungen. Das Scannen dieser Glasplatten konnte deshalb erst nach langwierigem Zusammenlegen der Einzelfragmente erfolgen, und es ist klar, daß man solche Arbeit in Zukunft vermeiden sollte. Obgleich nur ein Teil der „Berliner Photos“ für die Verwendung in der Datenbank SERaT verwendet werden sollte, haben wir den vollständigen Photosatz gescannt und vereinbarungsgemäß einen Satz (über 20 CDs) dieser Scanns im Ägyptischen Museum abgeliefert. Es sind dies die Photos der nubischen Tempel, die in der vorliegenden Publikation das Präfix Berlin oder abgekürzt B bekommen haben, sowie die Photos von Kom Ombo (K.O.) und Edfu (E). Ich folge mit dieser Benennung der Praxis der „Topographical Bibliography.“.
Obwohl mit dieser Arbeit unsere Aufgabe eigentlich abgeschlossen war, ließ uns das Problem einer dauerhaften Sicherung und der öffentlichen Zugänglichkeit der historischen Photos keine Ruhe. Wir waren deshalb sehr glücklich, von der gegenwärtigen Direktorin des Ägyptischen Museums, Frau Prof. Friederike Kampp-Seyfried, die Genehmigung zu erhalten, die Photos in gedruckter Form zu publizieren. Dafür möchten wir ihr sehr herzlich danken. Dank gebührt auch dem Verlag Josef Röll für sein Engagement bei dieser Veröffentlichung.
Der gesamte Photosatz der „Berliner Photos“ umfaßt rund 2500 Photos. Die Publikation ist so geplant, daß jedes Jahr zwei Bände mit je 200 Photos erscheinen. Ein größerer Umfang ist mit sehr gutem Photo-Papier nicht vernünftig, mehr als zwei Bände im Jahr den Etats der Interessenten nicht zumutbar.
Die Photos werden mit den Originalunterschriften der Bilder, soweit vorhanden und verständlich, publiziert, „dito“ wird aufgelöst, archaische Schreibungen (Thür, Thor) werden angepaßt. Die Reihenfolge der Photonummern wird beibehalten. Erst im abschließenden Band wird eine Übersicht der Photos nach Inhalt gegeben. Jedem Einzelband wird eine Liste der zitierten Photos innerhalb der „Topographical Bibliography.“ von Bertha Porter und Rosalind Moss beigefügt. Damit läßt sich die Lage der photographierten Objekte ausreichend genau bestimmen. Es sei betont, daß mit dieser Zusammenstellung keine vollständige Liste aller Zitate beabsichtigt ist. Wichtig war, daß es für jedes Berliner Photo eine Referenz gibt, aus der die Lage der abgebildeten Darstellung zu rekonstruieren ist. Selbstverständlich ist eine solche Referenz bei Photos, die „Land und Leute“ oder Graffiti zeigen, gar nicht oder nur selten möglich. Bei Photos, die die „Topographical Bibliography.“ nicht berücksichtigt hat, ist eine Zuordnung versucht worden. Diese Angaben sind mit * versehen.
Ursprünglich bestand die Hoffnung, die Photos in ihrer Originalgröße wiederzugeben. Das sind die beiden Formate der Glasnegative 21x27 und 13x18 cm. Diese Formate kann man jedoch mit heutigen Papierstandardmaßen nur erreichen, wenn man dafür höhere Kosten akzeptiert. Deshalb ist das größere der Formate geringfügig verkleinert worden, bei dem kleineren Format haben wir entschieden, das Papierformat voll auszunützen, diese Bilder also zu vergrößern. Der schon erwähnte Bericht über die Expedition von Schäfer und Junker wird im abschließenden Band der Publikation abgedruckt.
Schließlich möchte ich die Hoffnung ausdrücken, daß, dem Beispiel folgend, auch andere Archive, Photosammlungen, Grabungsaufzeichnungen usw., die im Verborgenen ihren Winterschlaf halten, ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.
Würzburg, d. 12. Mai 2010
Horst Beinlichweiterlesen
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