Sırma
Roman
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Sırma wächst in Pakistan auf und erwirbt ihre Sprache vor dem Fernseher. Sie spricht deshalb in Zitaten aus den Dialogen der Filmindustrie. Als der indische Subkontinent vom Terror erschüttert wird, entscheidet Sırmas Vater, sie in die Schweiz zu entsenden – auch deswegen, damit ihre »Sprachstörung« kuriert wird. Dort entdeckt Sırma, die von einem Schaf verfolgt wird, dass sich die Zeit im Haus ihrer Gasteltern nach einer Explosion verlangsamt hat. Ihre gestrenge Mutter, die sie in der Schweiz besucht, bleibt freiwillig für immer im Haus, während sich Sırmas Vater von ihr trennt und nach Dubai zieht. Sırma wandert mit ihrer stummen Freundin Alexandra weiter nach Hong Kong, wo diese Mutter und Programmiererin einer staatsgefährdenden App wird und sie selbst Kinderbuchillustratorin.
Die Kindheitsfreundin Billo, der Künstler Li Mu Bai, der aus Scheu, das falsche Leben zu führen, zeitweise im Schaufenster lebt und dann mit Sırma zusammenkommen will, der inhaftierte chinesische Dissident Henry, Alexandras Sohn Henri, sie alle bringen sich in dieser so magischen wie realistischen Entwicklungsgeschichte ein – auf der Suche nach dem Jadefuchs.
Wie lässt es sich zusammenleben? Sara Wegmanns fulminantes Debüt handelt von der Sprachlosigkeit in der Familie und zwischen den Kulturen. Traumata und Gespenster bestimmen das Denken und Handeln der beschädigten Figuren. Sara Wegmann schreibt eindringlich und formal beglückend über das Unaussprechbare: Familie und Freundschaft in der Diktatur und im Willkürstaat.
»Keine(r) hat in den vergangenen Jahren so tiefgründig und doch so spielerisch zwischen den Kulturen über die Traumata in Familie und Freundschaft geschrieben wie die Debütantin Sara Wegmann.« Dana Grigorceaweiterlesen
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