Dreißig Jahre nach dem Zusammenbruch der DDR und dem Zerfall des Ostblocks verbinden viele Sozialismus weiterhin mit den diktatorischen Regimen von Stalin, Ceaușescu und Honnecker. Das Buch „Staatskapitalismus in Russland“, das 1955 erstmals auf Englisch veröffentlicht wurde, bietet eine radikal andere Lesart dessen, was in den Jahrzehnten nach der Russischen Revolution geschah: Stalins Angriff auf die Errungenschaften der Revolution führte zur Entstehung einer neuen Klassengesellschaft und einer besonderen Form der kapitalistischen Produktionsweise. Die Deutung der stalinistischen Gesellschaften als Staatskapitalismus wurde zu einem Eckpfeiler einer antistalinistischen sozialistischen Bewegung, die darauf beharrte, dass sich Sozialismus auf Selbstemanzipation und Massendemokratie gründen müsse.weiterlesen