Staatsschutzstrafrecht in der Bundesrepublik Deutschland 1951-1968
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Am 11. Juli 1951 verabschiedete der Deutsche Bundestag mit dem
1. Strafrechtsänderungsgesetz ein weitreichendes politisches Strafrecht
zum Schutz der wiedererrichteten deutschen Demokratie, das bis 1968
fortgalt. Die vorliegende rechtshistorische Arbeit stellt das Gesetz in
den Kontext des politischen Strafrechts des Kaiserreichs, der Weimarer
Republik und der NS-Zeit. Ausgehend von 233 Entscheidungen
des Bundesgerichtshofs in Staatsschutzsachen beleuchtet der Autor
die Rechtspraxis von mehreren Seiten. In einem ausführlichen Fallteil
wird die Anwendung des Gesetzes auf Angehörige kommunistischer
Vereinigungen, Spione östlicher Nachrichtendienste und Rechtsextremisten
dargestellt und in den historischen Kontext eingeordnet. Auch
die Auswirkungen auf Journalisten und „Whistleblower“, etwa in der
„Spiegel-Affäre“ und im Fall Pätsch, werden erörtert. Im juristischen Teil
folgt eine Untersuchung des Gesetzes auf seine Konformität mit dem
Grundgesetz sowie ein Vergleich mit der gegenwärtigen Rechtslage. Ein
umfassender biographischer Teil befasst sich mit den zentralen Protagonisten
des politischen Strafrechts der Jahre 1951–1968. Hier wird auch
ein möglicher Einfluss ehemaliger NS-Juristen auf Genese und Praxis des
politischen Strafrechts diskutiert.
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