Stadelhoffs Erben. Ein deutsches Dilemma
Band II
Produktform: Buch
Nach seinem Abgang vom Gymnasium 1947 aus nicht ganz freien Stücken bietet der Ahne seinem Enkel Unterkunft in einem ländlichen Revier – eine verfallene Hütte, in der sich HHS (der Autor) einrichtet. Hier läßt der Erzähler-Enkel dem nachgeborenen Leser einen Blick hinter die Kulissen zu; es ist die Zeit der Teilungen, des Landes und der Märchenstadt, des Kampfes um die sich immer weiter aufösende Einheit.
HHS hat in einer Druckerei Arbeit gefunden, einen Broterwerb. Die etappenweise familiäre Auflösung läßt der Erzähler nachvollziehen, der daran gegangen ist, sich als Chronist zu etablieren. Seine Eltern leben inzwischen getrennt, wenn nicht äußerlich, so doch mit abgekehrtem Gesicht. Gleich geblieben ist der alte Bauernpatriarch, dem alles und nichts gehörte in dieser Welt.
In einer späten Reflexion seines Lebens umreißt der Erzähler zwanzig, dreißig Jahre seines gewöhnlichen Lebens
im liberalen Kapitalismus. Es ist eine Chronik der Verluste und der getäuschten Hoffnungen, von sittlichen Verfall geprägt, die mit der Jagd nach dem persönlichen Erfolg in dieser Gesellschaft zwangsläufig verbunden ist.
Diese auf hunderte Seite angelegte autobiografi-sche Dokumentation, mit Auslassungen und freiem erzählerischeın Umgang, richtet sich an die Nachkommen des Zeitalters der Revolutionen, der einen wie der anderen Seite, und dem Verlust an Werten und Kulturen. Und erinnert an einen Landstrich im Norden, wo Großvater Karl Stadelhoff zu Mitweihnacht die beiden Braunen vor dem Schlitten spannte...weiterlesen
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