So wie der Aufruf, die Forderung, der Vorschlag oder die Frage „statt Wahn Kunst“, im Sinne von „anstatt des Wahns, bedarf es der Kunst“, homophon ist zum Titel dieses Buches, Stadt Wahn Kunst, so soll mit der Reihe der Beiträge dieses Buches den weiteren Mehrdeutigkeiten des Klangs der Teile dieses Titels auf deren Homogenitäten, Differenzen und Konnektivitäten hin bedenkend gefolgt werden, den Fragen auch nach dem Verhältnis von Stadt, Wahn und Kunst, deren Bezügen und Entsprechungen. Kunst und Wahn sind beides eher Angelegenheiten des Städtischen und des urbanen Raums, sie imponieren als Memoria wahrende Vereignungen von womöglich noch fühlbar gebliebenen Einsprüchen von Körper, Natur, Wildnis wider deren längst vollbrachte sowie währende Opferung. In der Kunst finden solche Opfereinsprüche sich in einem relativ sicheren Abstand im abgegrenzten, isolierten Werk, hinterm Bühnengraben gehalten und trotzdem und gerade deshalb auch der Erkenntnis noch zugänglich bewahrt. Im Wahn hingegen sind solche Opfereinsprüche entweder subjektiv symptomatisch zu einem körperlichen Element und des Körpers Ausdruck von Opfer und Einspruch geworden, oder sie sind objektiv symptomatisch zur Gestaltung der humansadistischen Welt gemäß der Rationalität der Verdinglichung geraten, die zwischen den Modalitäten der Globalisierung – ökonomisch, politisch, technisch, virtuell, sozial, wissenschaftlich und intellektuell – und dem Rückschlag in die Körper mindest als Minderwertigkeitsgefühl changiert.weiterlesen