Städtepartnerschaften sind ein etabliertes Instrument, den Gedanken der Völkerver-ständigung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit praxis- und bürgernah zu fördern und ihn damit - jenseits aller spektakulären Versuche auf den politischen Hoch-ebenen - als gelebte kommunale Wirklichkeit auch bei den Bürgerinnen und Bürgern zu verankern. Städtepartnerschaften sind das Friedensprojekt der Kommunen im 20. Jahr-hundert. Allein die quantitativen Ausmaße beeindrucken: So haben deutsche Kommu-nen etwa 6 000 Partnerschaften in der ganzen Welt; laut Woeseler begegnen sich im Rahmen der deutsch-ausländischen Städtepartnerschaften 3 Millionen Menschen jähr-lich (vgl. Woeseler 2006: 412). Viele Menschen haben ihre ersten Auslandserfahrungen über den Schulaustausch oder organisierte Reisen der Kommunen in Partnerschafts-städte gemacht. Das Spektrum von Aktivitäten in Städtepartnerschaften ist enorm und erstreckt sich auf alle Bereiche des Lebens, von den freundschaftlichen Begegnungen bis hin zur konkreten inhaltlichen Arbeit – multinationale Jugendcamps, Workshops mit Menschen mit Behinderungen oder Auszubildenden-, Schüler- und Studierendenaus-tausche sind dabei nur ein kleiner Ausschnitt. In neuester Zeit nimmt besonders der Ver-waltungsaustausch – Konferenzen zu aktuellen Städteproblemen wie Migration, Demo-graphie, Städtebau, Nachhaltigkeit etc. – einen immer größeren Stellenwert ein.weiterlesen