»ANZEIGE / ich will größe unter allen umständen / bezahle mit blutigen tränen / dringend / mutter heimat« – solche ironischen, konzeptuellen, politisch brisanten »Zeitungstexte« wechseln sich bei Dmitri Strozew mit poetischen, bisweilen metaphysischen Tönen ab. So auch im titelgebenden Gedicht: »mein licht / ich bin dein staub / tanzend«. »Tanzend« – als »poetischen Tanz« bezeichnet übrigens der Dichter seine Leseperformances – erkunden diese Gedichte Themen wie das schwere Erbe des 20. Jahrhunderts, existenzielle Glaubensfragen und die Kritik an der orthodoxen Kirche, aber auch Liebe und Familienbande. Den rhythmischen, von einer warmen, umgangssprachlichen Intonation geprägten Gedichten wird Andreas Weihes Nachdichtung wunderbar gerecht. »staub tanzend« ist die erste deutsche Publikation des renommierten weißrussischen, auf Russisch schreibenden Lyrikers.
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