Der Junge mit der Gießkanne, eine kleine Neurokoko-Porzellanfigur, ist ein Bild der Unschuld. Sie kommt aus einer anderen, heilen Welt, der auch andere Protagonisten in Stephen Cone Weeks’ künstlerischem Repertoire zugehören, ein Mädchen mit einer Kerze, ein trommelndes Schwein, ein laubgesägtes Schloss auf einem Hügel. Die friedvolle Süße dieser Motive wird allerdings gebrochen, nicht zuletzt durch den Bildträger selbst: In mehreren Schichten bietet das Glas zwar Einblicke in eine Geschichte, verunklärt diese jedoch zugleich durch Reflexe und die grünliche Tönung.
Stephen Cone Weeks (* 1952) studierte Kunst in Windsor, Ontario, und Düsseldorf, wobei er sich auf Zeichnung und Lithografie konzentrierte. Auf Glas zeichnet er, seit er eine Acrylmasse fand, die auf Glas haftet und sich als Zeichengrund für seine vielschichtige Erzählungen eignet. weiterlesen