Sterben lernen: Christoph Schlingensiefs autobiotheatrale Selbstmodellierung im Angesicht des Todes
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
In seinen letzten, nach der Krebsdiagnose im Jahr 2008 entstandenen Inszenierungen rückte Christoph Schlingensief das persönliche Aufbegehren gegen den eigenen Tod in das Zentrum seines Schaffens. Indem er sein gegenwärtiges und vergangenes Ich von der Grenze des Todes her entwarf, verlieh der Regisseur einem seit je konstitutiven inklusiven Kunstverständnis existentielle Tragweite. Die Publikation widmet sich dieser totalen Ich-Geste, die eine Fülle an Selbstäußerungspraktiken aus dem Feld der literarischen Autobiographie einerseits und der philosophischen Redefigur des Sterbenlernens andererseits für die Theaterbühne funktionalisiert. Dabei zeigt sich die spezifische „Autobiotheatralität“ Schlingensiefs unter geeignetem Blickwinkel als Inversionsfigur: Die Inszenierungen kippen von einer Kunst der Verarbeitung des möglicherweise bevorstehenden Todes in eine Kunst über die künstlerische Ideengeschichte seit Wagner, die sich aus Fluktuationen des Lebens generiert. So geben sich die Theaterarbeiten als Modellfall Schlingensief’scher Ideenpraxis zu erkennen, in fortwährender Transformation von eigenem und fremdem künstlerischem Material Kunst über Kunst zu machen.weiterlesen
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