Österr. Kunsttopographie Band LX
Die Kunstdenkmäler - Graz
Produktform: Buch
Zum Inhalt:
Der Band LX der Österreichischen Kunsttopographie ist dem überwiegend historistischen Bestand der Grazer Bezirke II (St. Leonhard), III (Geidorf) und VI (Jakomini) gewidmet. Mit den Kunsttopographie-Bänden XLVI (IV. und V. Bezirk, Lend und Gries, 1984) und LIII (I. Bezirk, Innere Stadt, 1997) arrondiert der vorliegende Band die kunsttopographische Inventarisierung des inneren historischen Kerns der Stadt Graz.
Innerhalb der drei Bezirke sind alle Objekte unter den alphabetisch gereihten Straßen und Plätze übersichtlich angeordnet. Das ausführliche Register bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Detailsuche.
Die vorgestellten Ergebnisse beruhen auf flächendeckender Begehung der einzelnen Objekte, einer aktuellen für die Publikation durchgeführten fotografischen Dokumentation sowie auf beispielgebender akribischer Archivrecherche. Dabei war es methodisch primäre Zielsetzung, auch den Bauwerken des Historismus und der Moderne jene präzisen Informationen zu hinterlegen, die – nach Maßgabe erhaltener Quellen – sowohl die genaue Bauzeit als auch den entwerfenden Architekten und ausführenden Baumeister ausweisen. Mit 1169 schwarz-weißen und 16 farbigen Abbildungen ist der Band reich illustriert und zeigt anschaulich die Vielfalt der Grazer Stadtlandschaft im aktuellen Zustand.
Die Einleitungsaufsätze bieten über die Grenzen der drei im Buch behandelten Bezirke hinaus einen fundierten Überblick über die historische, kunsthistorische und kulturelle Entwicklung der Stadt Graz vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mit den detaillierten Überblickstexten zu den einzelnen Straßen und Plätze ist eine Charakteristik von kleinen, stadtgeschichtlich relevanten totgraphischen Einheiten geboten. Die 51 Seiten lange Bibliographie gibt einen nahezu vollständigen Überblick über die Literatur zur Stadt Graz. Mit dem Werkverzeichnis aller Architekten und Handwerker, die im gegenständlichen Band genannt sind, setzt dieser Kunsttopographie-Band methodische Maßstäbe und kommt insgesamt mit den geordnet dargestellten Ergebnissen ihrer Grundlagenforschung ihrem Status als Lexikon nach.
Bei dem Buch handelt es sich um den 60. Band einer Reihe mit langer Tradition: Der erste Band der Österreichischen Kunsttopographie erschien im Jahr 1907 und behandelte die „Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems“, damals herausgegeben von der „k.k. Zentral-Kommission für kunst- und historische Denkmale". Die Kunsttopographie widmet sich der wissenschaftlichen Erfassung des materiellen Kulturerbes und stellt so ein wesentliches Orientierungsinstrument für Denkmalpflege, Raumordnung, Ortsbilderhaltung, historische Wissenschaften, aber auch Investoren und Politik sowie für alle am österreichischen Kulturerbe Interessierte dar.
Es ist offen, in welcher Weise die Inventarisierung des materiellen österreichischen Kulturerbes durch das Bundesdenkmalamt weiterhin durchgeführt wird. Dass die wissenschaftliche Arbeit dabei eine unverzichtbare Voraussetzung und Grundlage sein muss, weil erst durch die fundierte Gesamtkenntnis des österreichischen Bestandes der gesetzliche Auftrag der Erhaltung – Denkmalschutz und Denkmalpflege – möglich ist und durch administrative Listen und Datenbanken keinesfalls dauerhaft ersetzt werden kann, steht außer Diskussion.
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