Die vorliegende Untersuchung unternimmt es zum ersten Mal, die im Corpus der altpersischen Königsinschriften bezeugten Redefiguren und sonstigen stilistischen Erscheinungen systematisch zusammenzustellen. Diese Texte heben sich nämlich von einfacher Prosa dadurch ab, daß sie deutliche Spuren einer Stilisierung aufweisen, die ihnen – ähnlich wie die Verwendung bestimmter Wörter und Wortformen – kunstsprachliche Züge verleihen. Die Erscheinungen, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind, werden in listenförmiger Darstellung (von „Alliteration“ bis „Zeugma“) in transkribierter Gestalt gemäß der Textausgabe des Verfassers („Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden“, 2009) präsentiert, ohne sie nach klanglichen, grammatischen, lexikalischen oder syntaktischen Kriterien zu ordnen. Auf vergleichbare Phänomene in den verwandten Sprachen (insbesondere auch im Avestischen) wird bewußt nur spärlich hingewiesen, um die Aufmerksamkeit nicht vom altpersischen Befund abzulenken. Der Vergleich mit dem Avestischen bzw. im Gesamtbereich des alten Indoiranischen, also in Form einer „Vergleichenden Stilistik des Indoiranischen“, ist erst nach umfassender Sammlung der Zeugnisse in den Einzelsprachen ins Auge zu fassen. Hierzu will die vorliegende Arbeit einen ersten Anstoß geben.
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