Stolzesteine – Stones-of-Pride
Hommage an das Kaufhaus N. Israel, Berlin
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Wie kann Kunst einer kollektiven jüdischen Erinnerung dienen? Dies ist eines der Hauptthemen in DESSAs Werk. Ihre „Stolzesteine“ sind kleine, aufrecht stehende Steine in ihren Bildern. Sie ehren das Andenken an eine oder mehrere Personen und deren Lebenswerk.
DESSA widmet ihre vorliegende Bildserie der Eröffnung des Berliner Kaufhauses Nathan Israel am 10. März 1815 – vor genau 200 Jahren. Sie ist eine Hommage an die Philanthropie und das soziale Engagement des Unternehmens über vier Generationen. Die Geschichte des Berliner Kaufhauses N. Israel wurde Teil ihrer künstlerischen Arbeit, seitdem sie das Firmenalbum „Die Hygiene im Wandel der Zeiten“ von 1912 entdeckt hatte. DESSAs erster Tribut an N. Israel aus dem Jahr 2003 wurde in der Galerie Bremer in Berlin sowie im Jüdischen Museum Westfalen präsentiert und inspirierte eine Ausstellung über Hygiene am Musée de Pully in der Schweiz.
Bei DESSA lösen die allgegenwärtigen Stolpersteine ein Gefühl der Verstörung und Verletzung aus. Sie liegen flach in den Bürgersteigen, von Füßen getreten, verschmutzt nicht nur durch Staub, Stiefel und Fahrräder, sondern auch durch Vögel, Hunde und Zigaretten. Menschen blicken auf sie herab, anstatt zu ihnen hinauf im Sinne ihrer „Stolzesteine“. Prof. Dr. Holt Meyer, Professor für Slawische Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt, hat, inspiriert von DESSAs Stolzesteinen, einen Aufsatz verfasst, in dem er sagt: „DESSAs Werke laden uns ein, mit den Seelen unserer Nachbarn zu leben, und zwar nicht in der Haltung des Stolperns, sondern in der Haltung des Stolzes. […] Stolpern ist Hinfallen, was tendenziell zur Verletzung oder sogar zum Tod führen kann. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die wohl wichtigste Assoziation für das Bild des Stolperns im Deutschen dem Neuen Testament entlehnt ist. In einem Paulusbrief (1 Kor 1:23) wird darauf verwiesen, dass der ,gekreuzigte Christus‘ ausgerechnet für die Juden ein ,Stolperstein‘ (skandalon) sei. Ohne den christlichen Glauben kritisieren zu wollen, muss ich feststellen, dass solche Passagen in bestimmten geschichtlichen Epochen die Flammen antijüdischer Gesinnung angefacht haben. Daher ist dieses Bild als Methode, der ermordeten Juden zu gedenken, nicht unproblematisch.“weiterlesen
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