Strafvollzug in Deutschland
Strukturelle Defizite, Reformbedarf und Alternativen
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Am Umgang mit Personen, denen Straftaten zur Last gelegt werden, lässt sich der Zustand eines Rechtsstaates erkennen. Hier kommt es zur Bewährungsprobe, bei der Sicherheitsinteressen von Staat und Bevölkerung, Opferinteressen und die Interessen der Täter zu bewerten und miteinander abzuwägen sind. Dabei sind Menschenrechte und Verfassungsgrundsätze die Maßstäbe, die es stets zu beachten gilt. Das Ziel, das nicht aus den Augen verloren werden darf, ist eine zukunftsorientierte Konfliktbewältigung. Reaktionen auf Straftaten oder auf andere Erwartungsverletzungen dürfen kein Selbstzweck sein oder Vergeltungswünsche befriedigen. Stattdessen müssen sie darauf ausgerichtet sein, die Ursachen für die Konflikte zu beheben und den Beteiligten ein Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. Der Strafvollzug und der Vollzug anderer freiheitsentziehender Maßnahmen in Deutschland sind weit davon entfernt, diese Anforderungen zu erfüllen. Es bestehen strukturelle Defizite, die die Inhaftierung zu einer über die Freiheitsentziehung hinausgehenden unangemessenen Belastung werden lassen und die eine Integration der Gefangenen in die Gesellschaft nachhaltig erschweren. Der Bedarf an Reformen und an wirklichen Alternativen zum Strafvollzug ist groß. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes analysieren den aktuellen Zustand des Systems Strafvollzug und weisen auf dringend notwendige und mögliche Veränderungen hin.
Mit Beiträgen von:
Prof. Dr. Johannes Feest
Dr. Ingke Goeckenjan
Jochen Goerdeler
Dr. Christine M. Graebsch
Klaus Jünschke
Dr. h. c. Harald Preusker
Dr. Jens Puschke
Dr. Gerhard Rehn
Prof. Dr. Gaby Temme
Begleitwort von Prof. Dr. Ulrich Eisenbergweiterlesen
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