Strafzweck und Strafform zwischen religiöser und weltlicher Wertevermittlung
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb25.html
Reiner Schulze (Münster) / Thomas Vormbaum (Hagen):
Strafe und Wertevermittlung – Eine Einführung
Peter Schuster (Saarbrücken):
Wandel und Kontinuität von Strafformen in der Vormoderne
Mathias Schmoeckel (Bonn):
Metanoia. Die Reformation und der Strafzweck der Besserung
Luigi Cajani (Rom):
Die Tröstung der Todeskandidaten im päpstlichen Rom
James A. Sharpe (York):
The Decline of Public Punishment in England, Sixteenth to Nineteenth Centuries: Law, Public Opinion, and Modernity
Barna Mezey (Budapest):
Der Kerker und die Freiheitsstrafe im Strafsystem. Der symbolische Ausdruck der Funktionen der Freiheitsstrafe
Hinrich Rüping (Hannover):
Christian Thomasius: Natürliches Strafrecht im absoluten Staat
Christine D. Schmidt (Münster):
Die öffentliche Kirchenbuße im 18. Jahrhundert als Instrument doppelter Herrschaftssicherung
Helga Schnabel-Schüle (Trier):
Anprangern – Ehrverlust als Strafe
Hans Schlosser (Augsburg):
Motive des Wandels in den Erscheinungsformen und Strafzwecken bei der Arbeitsstrafe. "Opus publicum" und richterliches Strafänderungsrecht
Kurt Seelmann (Basel):
Symbolische Kommunikation über die Legitimation von Strafe im 18. und frühen 19. Jahrhundert
Georg Steinberg (Hannover):
Sittliche Strafwürdigkeit als Rechtfertigung staatlichen Strafens nach Kant
Andreas Roth (Mainz):
Die Sittlichkeitsdelikte zwischen Religion und Rationalität. Strafrechtspraxis und Kriminalpolitik im 18./19. Jahrhundert
Karl Härter (Darmstadt/Frankfurt a. M.):
Zum Wandel der Strafzwecke und Strafformen zwischen Aufklärung und Rheinbundreformen (1770–1815): das Beispiel Kurmainz / Großherzogtum Frankfurt
André Krischer (Münster):
Traditionsverlust: Die Krise der Todesstrafe in England 1750–1868
Nicola Willenberg (Münster):
Das Ende des "Theater des Schreckens". Zum Wandel der Todesstrafe in Preußen im 19. Jahrhundert
Jürgen Martschukat (Erfurt):
"It would be just like going in, laying down and going to sleep": Über die Bedeutung von Geschwindigkeit und Verlässlichkeit in modernen Hinrichtungsverfahren.
Die durch die Aufklärung angestoßene Reform des weltlichen und kirchlichen Rechtssystems gilt als ein wesentlicher Bestandteil und Katalysator des "Modernisierungsprozesses". Ein zentrales Moment dieses Wandels ist die Verschiebung der Straffunktion. Die von Richard van Dülmen als "Theater des Schreckens" beschriebenen, öffentlich vollzogenen Strafen der frühen Neuzeit dienten neben ihrem unmittelbaren Strafzweck auch als Medium der ihnen zugrunde liegenden Werte und Normen und zur nachträglichen Legitimation eines nicht öffentlich gefällten Urteils. Im Gegensatz dazu wird den als human und rational charakterisierten Strafen der Moderne keinerlei Bedeutungsüberschuss mehr beigemessen.
Vor diesem Hintergrund gehen die von Rechtswissenschaftlern und Historikern verfassten Beiträge des Bandes "Strafzweck und Strafform zwischen weltlicher und religiöser Wertevermittlung" aus straftheoretischer und strafpraktischer Perspektive über die alten Epochengrenzen hinweg der Frage nach Brüchen oder stetigem Wandel im Hinblick auf Strafvorstellungen und -formen nach. Der Zusammenhang von Strafform und Strafsinn, die Funktion der Strafe für den Verurteilten, die Gemeinschaft und die Obrigkeit, die Rolle der Öffentlichkeit im Hinblick auf Strafverfahren und Strafvollzug stehen ebenso im Fokus wie die Bedeutung symbolischer Ausdrucksformen im Kontext sich wandelnder Gesellschafts- und Werteordnungen. Ein zentraler Aspekt ist dabei nicht nur die Überprüfung der vermeindlichen Irrationalität des vormodernen Strafsystems, sondern auch die Frage nach der Rolle und Wirkung der Religion, als wesentlicher Bestandteil des den Strafen zugrunde liegenden Wertesystems.weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien
38,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück